Antonio Hernández Palacios

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Antonio Hernández Palacios (*16.6.1921 in Madrid; † 19.1.2000 ebd.) war ein spanischer Comiczeichner und -autor, zu dessen bekanntesten Schöpfungen die Serien Manos Kelly, El Cid und Mac Coy gehören. Seine realistischen und historischen Comics zeichnen sich durch eine barocke Opulenz und auffällige Kolorierung aus, wenn auch die Szenarios mit den spektakulären Zeichnungen oft nicht mithalten können.

Palacios studierte an der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando in Madrid bei dem Kunstmaler Vázquez Díaz. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) begann er als Maler von Filmplakaten seine künstlerische Karriere. Weiterhin verdiente er sich sein Geld mit Werbearbeiten, Porträts, Wandbildern und Buchillustrationen. Obwohl er bereits seit den 40er Jahren auch Comics gezeichnet hatte, u.a. 1944 El Capitán Maravillas für Editorial Valenciana und 1961 Doc Savage für Editorial Rollán, blieb der Erfolg innerhalb dieses Mediums zunächst aus.

Das vom Verlag Doncel neu eingeführte spanische Comic-Magazin Trinca sollte Palacios schließlich den Durchbruch bescheren: Von 1970 bis 1973 kamen dort die Serien Manos Kelly, El Cid und La paga del soldado zum Abdruck, die den Bekanntheitsgrad des mittlerweile 50-jährigen Künstlers schlagartig ansteigen ließen. Die beiden erstgenannten erschienen auch in Deutschland, zunächst in Primo, El Cid später auch als Album bei Carlsen und Splitter. Noch populärer waren seine Werke in Frankreich, wo Manos Kelly und El Cid vom Verlag Aventures et Voyages/Mon Journal als Album veröffentlicht wurden.

Mit Szenarist Jean-Pierre Gourmelen entstand für den französischen Comicmarkt nach diesem Erfolg der epische Western Mac Coy, der ab 1974 nacheinander in den Magazinen Lucky Luke, Tintin, Pilote und Pilote et Charlie zum Abdruck kam. Diese mit Abstand umfangreichste Serie des Zeichners erschien bei Dargaud bis 1999 in insgesamt 21 Alben (dt. bei Ehapa in der Albenreihe Die großen Edel-Western, Bd. 3, 9, 12, 17, 22, 25, 28, 32, 34, 37, 40, sowie als eigene Albenreihe). Ebenfalls für Dargaud schufen Palacios und Gourmelen 1987 den Alben-One-Shot "El Libertador" über den südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfer Simón Bolívar. Solo-Veröffentlichungen des Zeichners in Frankobelgien waren 1974 der 16-seitige Rittercomic "Garin" in Pif Gadget und 1982 "Les chants de Maldoror" in Métal Hurlant 77, eine ebenfalls 16-seitige Literaturadaption nach Lautréamont.

Ab 1979 war Palacios auch wieder für den spanischen Markt tätig. Für den Verlag Ikusager realisierte er zwischen 1979 und 1987 vier Alben über den Spanischen Bürgerkrieg, die als ein Hauptwerk des Künstlers gelten: "Eloy, uno entre muchos", "Río Manzanares", "1936, Euskadi en Llamas" und "Gorka Gudari". Ebenfalls für Ikusager entstanden der auf dem Rolandslied basierende One-Shot "Roncesvalles" (1980, frz.: Roland à Roncevaux) sowie ein dritter und vierter El Cid- (1982, 1984) und ein vierter Manos Kelly-Band (1984). Anschließend war Palacios ab 1984 mit der Serie Drako de Gades im kurzlebigen spanischen Magazin Rumbo Sur präsent. 1987 trug er zur Entdecker-Albenreihe Relatos del Nuevo Mundo von Planeta DeAgostini bei (Bd. 1: "El primer viaje de Colón - Una candela lejana", Bd. 3: "El virreinato de Colón - La luz y la espada" und Bd. 11: "La conquista de nueva España - El oro y la sangre").

Nach 1987 widmete sich Palacios - abgesehen von seinen Ambitionen als Maler - fast ausschließlich seinem Westernhelden Mac Coy, um kurz vor seinem Tod noch mit jeweils einer Comic-Bio zu "Felipe II" und "Carlos V" aufzuwarten. Die beiden 1999 bei Grupo Pandora S.A. erschienenen Bände entstanden im Auftrag der Sociedad Estatal para la Conmemoración de los Centenarios de Felipe II y Carlos V (spanische staatliche Gesellschaft für die Gedenkfeiern für Philipp II. und Karl V.).

Palacios bei Kauka


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