Fix und Foxi

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Fix und Foxi sind die Hauptfiguren von Kaukas bekanntester Comicserie.

Die beiden jungen Fuchsbrüder sind eineiige Zwillinge, die sich äußerlich v.a. durch die Farben ihrer Latzhosen und Schuhe unterscheiden: Fix trägt gelbe Hosen und weiße Schuhe, Foxis Hosen hingegen sind blau und die Schuhe gelb. Fix hat zudem einen Haarschopf über der Stirn, während Foxi die Haare kurz trägt.

Charakterlich unterscheiden sich Fix und Foxi dadurch, dass Fix der Flinkere ist, der tendenziell schneller die Initiative ergreift, Foxi dagegen eher zögerlich reagiert und bedachter handelt. Beiden gemein ist ihre Neugier und Aufgewecktheit, ihr Mut und vor allem die enge brüderliche Verbundenheit. Meistens treten Fix und Foxi als symbiotische Einheit auf. Die gegenseitige Abhängigkeit wurde von den vielen verschiedenen Zeichnern und Autoren der Serie verschieden stark gewichtet. Einige gingen mit der brüderlichen Symbiose sogar so weit, dass sie Fix und Foxi exakt die selben Träume träumen ließen. Die beiden Jungfüchse waren zudem als kindliche Identifikationsfiguren im Laufe der Zeit vom Charakter her mal mehr Lausbuben nach Art von Max und Moritz, mal mehr moralisch einwandfreie Musterknaben, mal mehr kühne und wagemutige Abenteurer.

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Reineke Fuchs (Van der Heide)
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Erster FF-Auftritt (Van der Heide)

Das junge Fuchs-Duo wurde ursprünglich aus der Fabelfigur "Reineke Fuchs" abgeleitet, die im Eulenspiegel Band 5 (1953) erschien. Doch schon im Eulenspiegel-Band 6 (auch 1953) wurde Reineke Fuchs abgelöst durch Fix und Foxi.

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FF Model Sheet (Fecchi)

Der Zeichenstil der FF-Serie hat sich über die Jahrzehnte stetig gewandelt. Der erste FF-Zeichner, der holländische Kunstmaler und Illustrator Dorul van der Heide, zeichnete die beiden Jungfüchse noch stark orientiert an ihren realistischen Tiervorbildern. Im Zuge der Umstellung auf eine fließbandartige Comic-Produktion mit mehreren Teamzeichnern wurden die Figuren sehr bald im Funny- und Cartoon-Stil stilisiert und vereinfacht, vor allem angetrieben von Kaukas langjährigen Art-Director und Chefzeichner Walter Neugebauer, der auch die neuen Zeichner ausbildete. In der zweiten Hälfte der 70er Jahre vollzog sich eine weitere entscheidende grafische Modernisierung von Fix und Foxi, orientiert am dynamischen Zeichenstil des italienischen Kauka-Spitzenzeichners Massimo Fecchi.

Auch inhaltlich wandelte sich die Serie von Fix und Foxi seit ihren Bestehen. Sie löste sich alsbald von ihrem Ursprung der Tierfabeln und ihrem anfangs noch besonders stark vorherrschenden märchenhaften Charakter. Von 1957 bis 1961 wurden nach und nach neue Hauptfiguren in die Serie integriert und schon bestehende konzeptionell umgestaltet. Zuerst erschien ab FF 96 (1957) Lupos Oma, die in FF 186 (1959) erstmals Eusebia genannt wird. Lupos freche Kusine Lupinchen tauchte erstmals 1959 in den Heften FF 177 und FF 178 auf. Nachdem die Umgestaltung von Knox zum verschrobenen Universalgenie schon mit Heft 169 (1959) ihren Anfang genommen hatte, war die FF-Familie, wie wir sie heute kennen, mit dem Erscheinen von Onkel Fax als Vormund von Fix und Foxi in FF 303 und FF 304 (1961) dann endlich komplett, und die Figuren erhielten eigene, vordefinierte Behausungen in dem Örtchen Grünwald (später: Fuxholzen). Hops und Stops blieben zwar weiterhin dem FF-Serienuniversum verhaftet, wurden aber nicht zum festen Bestandteil der FF-Familie, sondern zeitweilig in separaten Subserien weitergeführt.

Die FF-Familie wurde interessanterweise - ganz im Gegensatz zur Pauli-Familie - nach dem wohlbekannten Disney-Konzept der "Veronkelung" aufgebaut. Demnach konnte es in der Hauptserie wie in den Disney-Comics lediglich einzelne Onkel, Tanten, Vettern, Kusinen, Neffen, Nichten, Omas oder Opas geben, Eltern oder Ehepaare sollten aber grundsätzlich fehlen. Rolf Kaukas damaliger Art Director und Chefzeichner Walter Neugebauer führte nach eigenen Angaben die disney'sche "Veronkelung" der beiden Fuchsbrüder nur gegen seinen Willen aus. Durch den Einzug des Onkels Fax bei Fix und Foxi wurden die beiden Hauptfiguren der Serie zwar verjüngert, dennoch blieb ihnen ihre jugendliche Selbständigkeit weitgehend erhalten. Sie konnten in ihren Geschichten auch weiterhin Dinge tun, die realen Kindern für gewöhnlich nicht gestattet sind: Die Jungfüchse fuhren weiter mit ihrem eigenen Auto durch ihre Comic-Welt, versuchten sich in diversen Berufen wie z.B. Detektive oder Astronauten und gingen ohne Vormund auf aufregende Abenteuerreisen, statt sich etwa in der langweiligen Schule mit Lehrern und Mitschülern herumzuschlagen.

Literatur:

  • COMIXENE - das Comicfachmagazin Nr 31, 7.Jahrgang (Ausgabe Juli/August 1980). Darin: Chronologie der Kauka-Comics 1953-1980 von Hartmut Becker und Andreas C. Knigge, S. 6-15.