Giulio Chierchini: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Giulio Chierchini''' wurde am 22. Mai 1928 geboren. Seit 1953 zeichnet er Disney-Comics (anfangs als Inker von [[Giovan Battista Carpi]]) und ist aktuell der langjährigste aller italienischen Disney-Zeichner. In den Sechziger Jahren fing er an, sich auch als Autor zu betätigen. Für [[Rolf Kauka|Kauka]] war er zwischen 1966 und 1974 als [[Fridolin]]- und vor allem [[Fix und Foxi]]-Zeichner aktiv. 1982 (ab [[Fix und Foxi 25/1982|FF 25/1982]]) tauchte er plötzlich mit neuem FF-Material wieder auf. Chierchinis Zeichenstil passte sehr gut zu Gespenster- und sonstigen Gruselgeschichten, und eine besondere Spezialität von ihm war die Darstellung düsterer Gemäuer.
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'''Giulio Chierchini''' (* 22. Mai 1928 in Genua) zeichnet seit 1953 Disney-Comics und ist sowohl der dienstälteste noch lebende als auch der langjährigste Disney-Zeichner überhaupt. Für den deutschen Markt entstanden aus seiner Feder auch zahlreiche Comics mit der [[Fix und Foxi]]-Familie. Chierchinis unverwechselbarer Zeichenstil passte sehr gut zu Gespenster- und sonstigen Gruselgeschichten, und eine besondere Spezialität von ihm war die Darstellung düsterer Gemäuer.
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Ein Studium an der Kunsthochschule Duccio di Buoninsegna in Siena brach Chierchini ab, um sich in den 40er Jahren dem Animationsfilm und der Werbung zu widmen. Anfang der 50er Jahre wandte er sich den Comics zu und arbeitete zunächst für die Verlage Alpe und Bianconi. Vor allem für letzteren zeichnete er im Laufe der Jahre etliche Serien wie ''Nonna Abelarda'' und ''Geppo'' (Co-Kreationen mit [[Giovan Battista Carpi]]) sowie ''Volpetto'' (von [[Tiberio Colantuoni|Colantuoni]]), ''Mao e Okey'', ''Chico Cornacchia'' u.a. Auch bei der Serie ''Trottolino'' von Giorgio Rebuffi, die hierzulande als ''Bob und Bello'' in [[Felix]] erschien, ist sein Strich zu erkennen.
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1953 fand Chierchini Arbeit als Zeichner von Disney-Comics für Mondadori. Auch dort bildete er anfangs ein Team mit Carpi, dessen Bleistiftzeichnungen er tuschte - die Geschichte "Der verlorene Ziegelstein" (Lustiges Taschenbuch 69) datiert aus dieser Zeit. Ab 1956 zeichnete Chierchini solo, und in den folgenden Jahren entstanden einige Klassiker, z.B. "Donald Duck und der große Sarani" (LTB 36), "Der geheimnisvolle Ring" (LTB 15) und die Floyd Gottfredson-Fortsetzung "Die Magnetklaue schlägt wieder zu" (LTB 67), alle in Zusammenarbeit mit Texter [[Guido Martina]]. 1964 begann Chierchini sporadisch, seine Comics selbst zu schreiben, was er ab Mitte der folgenden Dekade verstärkt tat. Neben seinen Klassikern mit Martina verdienen vor allem die beiden Parodien "Alte Liebe rostet nicht" (1976, LTB 88) und "L'inferno di Paperino" (1987, in Deutschland leider unveröffentlicht) Beachtung, deren Vorlagen der historische Roman "Die Brautleute" von Alessandro Manzoni bzw. Dantes "Inferno" aus der "Göttlichen Komödie" waren. 1983 tauchte in "Der schurkische Schattendieb" (LTB 140) der verrückte Wissenschaftler Dottor Talos auf, der von Chierchini insgesamt dreimal verwendet wurde. 1988 fügte der Zeichner dem Disney-Universum seine Kreation Bubble Billy hinzu und fing etwa zur selben Zeit an, seine Comics per Airbrush-Verfahren zu kolorieren. 1992 schließlich erschien mit dem 174-seitigen ''Donald Duck''-Comic "Paperin Pestello e la via delle Indie" (keine deutsche Veröffentlichung) sein künstlerisch ambitioniertestes Werk.
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Ab Mitte der 60er Jahre weitete Chierchini seine zeichnerischen Aktivitäten auch nach Deutschland aus: Für [[Rolf Kauka|Kauka]] war er ab 1966 als [[Fix und Foxi]]-Zeichner aktiv und setzte im ersten Jahr zudem einige [[Fridolin]]-Comics um. Seine erste Kauka-Phase endete 1974, bis 1977 wurde noch vereinzelt Restmaterial abgedruckt ([[Fix und Foxi Sonderheft Ferien 1975|FF Ferien 1975]], [[Fix und Foxi Riesen Comic 4|FF Riesen Comic 4]] und [[Fix und Foxi Riesen Comic 5|5]]). Ende 1981 tauchte der Zeichner in der Heftreihe [[Lupo und seine Freunde]] wieder auf und erlebte bis 1988 ([[Fix und Foxi 51/1988|FF 51/1988]]) ein Comeback in den Kauka-Publikationen.
  
 
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Der [[Helmut Murek|Murek]]-Comic "Ein Wahnsinnswagen spielt verrückt" aus [[Fix und Foxi Extra 45|FF Extra 45]] wurde von Chierchini zu einem Vierreiher umgezeichnet ([[Fix und Foxi 39/1984|FF 39]] und [[Fix und Foxi 40/1984|40/1984]]).  
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Chierchini zeichnete den [[Helmut Murek|Murek]]-Comic "Ein Wahnsinnswagen spielt verrückt" aus [[Fix und Foxi Extra 45|FF Extra 45]] zu einem Vierreiher um ([[Fix und Foxi 39/1984|FF 39]] und [[Fix und Foxi 40/1984|40/1984]]).  
 
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== Weblinks ==
 
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*[http://lambiek.net/artists/c/chierchini_giulio.htm Informationen zu Guilio Chierchini] in der Lambiek Comiclopedia (englisch)
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*[http://lambiek.net/artists/c/chierchini_giulio.htm Informationen zu Giulio Chierchini] in der Lambiek Comiclopedia (englisch)
*[http://www.duckipedia.de/index.php/Giulio_Chierchini Chierchini in der Duckipedia]
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*[http://www.duckipedia.de/index.php/Giulio_Chierchini Chierchini in der Duckipedia] (mit einer Liste seiner lesenswertesten Disney-Comics)
  
 
[[Kategorie:Zeichner (Kauka-Comics)|Chierchini, Giulio]]
 
[[Kategorie:Zeichner (Kauka-Comics)|Chierchini, Giulio]]

Version vom 21. Februar 2008, 15:30 Uhr

Giulio Chierchini (* 22. Mai 1928 in Genua) zeichnet seit 1953 Disney-Comics und ist sowohl der dienstälteste noch lebende als auch der langjährigste Disney-Zeichner überhaupt. Für den deutschen Markt entstanden aus seiner Feder auch zahlreiche Comics mit der Fix und Foxi-Familie. Chierchinis unverwechselbarer Zeichenstil passte sehr gut zu Gespenster- und sonstigen Gruselgeschichten, und eine besondere Spezialität von ihm war die Darstellung düsterer Gemäuer.

Ein Studium an der Kunsthochschule Duccio di Buoninsegna in Siena brach Chierchini ab, um sich in den 40er Jahren dem Animationsfilm und der Werbung zu widmen. Anfang der 50er Jahre wandte er sich den Comics zu und arbeitete zunächst für die Verlage Alpe und Bianconi. Vor allem für letzteren zeichnete er im Laufe der Jahre etliche Serien wie Nonna Abelarda und Geppo (Co-Kreationen mit Giovan Battista Carpi) sowie Volpetto (von Colantuoni), Mao e Okey, Chico Cornacchia u.a. Auch bei der Serie Trottolino von Giorgio Rebuffi, die hierzulande als Bob und Bello in Felix erschien, ist sein Strich zu erkennen.

1953 fand Chierchini Arbeit als Zeichner von Disney-Comics für Mondadori. Auch dort bildete er anfangs ein Team mit Carpi, dessen Bleistiftzeichnungen er tuschte - die Geschichte "Der verlorene Ziegelstein" (Lustiges Taschenbuch 69) datiert aus dieser Zeit. Ab 1956 zeichnete Chierchini solo, und in den folgenden Jahren entstanden einige Klassiker, z.B. "Donald Duck und der große Sarani" (LTB 36), "Der geheimnisvolle Ring" (LTB 15) und die Floyd Gottfredson-Fortsetzung "Die Magnetklaue schlägt wieder zu" (LTB 67), alle in Zusammenarbeit mit Texter Guido Martina. 1964 begann Chierchini sporadisch, seine Comics selbst zu schreiben, was er ab Mitte der folgenden Dekade verstärkt tat. Neben seinen Klassikern mit Martina verdienen vor allem die beiden Parodien "Alte Liebe rostet nicht" (1976, LTB 88) und "L'inferno di Paperino" (1987, in Deutschland leider unveröffentlicht) Beachtung, deren Vorlagen der historische Roman "Die Brautleute" von Alessandro Manzoni bzw. Dantes "Inferno" aus der "Göttlichen Komödie" waren. 1983 tauchte in "Der schurkische Schattendieb" (LTB 140) der verrückte Wissenschaftler Dottor Talos auf, der von Chierchini insgesamt dreimal verwendet wurde. 1988 fügte der Zeichner dem Disney-Universum seine Kreation Bubble Billy hinzu und fing etwa zur selben Zeit an, seine Comics per Airbrush-Verfahren zu kolorieren. 1992 schließlich erschien mit dem 174-seitigen Donald Duck-Comic "Paperin Pestello e la via delle Indie" (keine deutsche Veröffentlichung) sein künstlerisch ambitioniertestes Werk.

Ab Mitte der 60er Jahre weitete Chierchini seine zeichnerischen Aktivitäten auch nach Deutschland aus: Für Kauka war er ab 1966 als Fix und Foxi-Zeichner aktiv und setzte im ersten Jahr zudem einige Fridolin-Comics um. Seine erste Kauka-Phase endete 1974, bis 1977 wurde noch vereinzelt Restmaterial abgedruckt (FF Ferien 1975, FF Riesen Comic 4 und 5). Ende 1981 tauchte der Zeichner in der Heftreihe Lupo und seine Freunde wieder auf und erlebte bis 1988 (FF 51/1988) ein Comeback in den Kauka-Publikationen.

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interesting trivia:

Chierchini zeichnete den Murek-Comic "Ein Wahnsinnswagen spielt verrückt" aus FF Extra 45 zu einem Vierreiher um (FF 39 und 40/1984).

Weblinks