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'''Marcel Remacle''' (*16.1.1926 in Namur; † 16.12.1999) war ein belgischer Comiczeichner und einer der bekanntesten Vertreter des [[École de Marcinelle]]-Zeichenstils. Sein langlebiger humoristischer Piratencomic ''Le vieux Nick et Barbe-Noire'' war eine der prägenden Serien des [[Spirou]]-Magazins.
 
'''Marcel Remacle''' (*16.1.1926 in Namur; † 16.12.1999) war ein belgischer Comiczeichner und einer der bekanntesten Vertreter des [[École de Marcinelle]]-Zeichenstils. Sein langlebiger humoristischer Piratencomic ''Le vieux Nick et Barbe-Noire'' war eine der prägenden Serien des [[Spirou]]-Magazins.
 
   
 
   
Unter dem Pseudonym Ted Smedley veröffentlichte Remacle nach dem Krieg erste Cartoons in belgischen Publikationen wie Pourquoi pas, En marche, L'âne roux und Le Moustique, letztere aus dem Hause [[Dupuis]]. Für das kurzlebige Dupuis-Magazin Risque-Tout zeichnete er 1956 den kurzen Comic "Rouquinet - Le mousquetaire" und schuf im selben Jahr die Gagserie um den freundlichen kleinen Hund ''Bobosse''. Die Serie entstand auf Geheiß von Dupuis persönlich, der neben seinem Favoriten ''Chlorophylle'' (dt.: ''Anatol'') von [[Raymond Macherot]] einen weiteren Funny Animal-Charakter am Start haben wollte. Nach der Einstellung von Risque-Tout wurden die Abenteuer des vor allem durch seine langen (und mit der Zeit zusehends länger werdenden) Ohren auffallenden Hündchens in [[Spirou]] weitergeführt. Neben diversen Strips realisierte Remacle auch zwei albenlange Abenteuer mit dem Vierbeiner, beim zweiten wirkten [[Yvan Delporte]] und [[Peyo]] am Szenario mit.
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Unter dem Pseudonym Ted Smedley veröffentlichte Remacle nach dem Krieg erste Cartoons in belgischen Publikationen wie Pourquoi pas, En marche, L'âne roux und Le Moustique, letztere aus dem Hause [[Dupuis]]. Für das kurzlebige Dupuis-Magazin Risque-Tout zeichnete er 1956 den kurzen Comic "Rouquinet - Le mousquetaire" und ließ im selben Jahr die Abenteuer von Hündchen ''Bobosse'' folgen. Die Gagserie, deren Protagonist vor allem durch seine langen (und mit der Zeit zusehends länger werdenden) Ohren auffiel, wurde nach der Einstellung von Risque-Tout in [[Spirou]] weitergeführt. Neben diversen Strips realisierte Remacle auch zwei albenlange Abenteuer mit dem Vierbeiner, beim zweiten wirkten [[Yvan Delporte]] und [[Peyo]] am Szenario mit.
  
 
Auf Anraten [[Maurice Rosy]]s, dem die lustigen Piratenfiguren gefielen, die Remacle immer auf die Ränder seiner Arbeiten kritzelte, gab der Zeichner seinen tierischen Helden 1958 zugunsten der Seefahrerserie ''Le vieux Nick'' (dt.: ''Old Nick'') auf. Deren titelgebender Seebär erhielt 1960 einen Gegenspieler in Gestalt des schrecklichen bzw. schrecklich doofen Piraten ''Barbe-Noire'' (dt.: ''Schwarzbart''), der die Show stahl und schnell zum Hauptdarsteller der Serie avancierte. ''Le vieux Nick et Barbe-Noire'' wurde zum größten Erfolg Remacles, der den Semi-Funny 32 Jahre lang, bis zu seinem Ruhestand, für Spirou zeichnete und schrieb. Bei den Szenarios halfen mitunter Antoine Raymond (=[[Vicq]]), [[Marcel Denis]] (s.u.) und einmal auch [[Maurice Tillieux]] aus. Nebenbei realisierte der Zeichner für das Magazin in der ersten Hälfte der 60er Jahre einige Mini-récits (Zusammenbastel-Comics im Miniatur-Format), die sich zumeist ebenfalls dem Thema Seefahrt widmeten. Auch Schwarzbart wurde innerhalb dieses Formats erstmals als Hauptfigur ausgetestet.
 
Auf Anraten [[Maurice Rosy]]s, dem die lustigen Piratenfiguren gefielen, die Remacle immer auf die Ränder seiner Arbeiten kritzelte, gab der Zeichner seinen tierischen Helden 1958 zugunsten der Seefahrerserie ''Le vieux Nick'' (dt.: ''Old Nick'') auf. Deren titelgebender Seebär erhielt 1960 einen Gegenspieler in Gestalt des schrecklichen bzw. schrecklich doofen Piraten ''Barbe-Noire'' (dt.: ''Schwarzbart''), der die Show stahl und schnell zum Hauptdarsteller der Serie avancierte. ''Le vieux Nick et Barbe-Noire'' wurde zum größten Erfolg Remacles, der den Semi-Funny 32 Jahre lang, bis zu seinem Ruhestand, für Spirou zeichnete und schrieb. Bei den Szenarios halfen mitunter Antoine Raymond (=[[Vicq]]), [[Marcel Denis]] (s.u.) und einmal auch [[Maurice Tillieux]] aus. Nebenbei realisierte der Zeichner für das Magazin in der ersten Hälfte der 60er Jahre einige Mini-récits (Zusammenbastel-Comics im Miniatur-Format), die sich zumeist ebenfalls dem Thema Seefahrt widmeten. Auch Schwarzbart wurde innerhalb dieses Formats erstmals als Hauptfigur ausgetestet.
  
1961 arbeitete Remacle erstmals mit [[Marcel Denis]] zusammen, dem er bei der Episode "Ne tirez pas sur l'hippocampe" der Serie ''Tif et Tondu'' (dt.: ''Gin und Fizz'' bzw. ''Harry und Platte'') half. 1964 schufen die beiden Zeichner/Autoren für Spirou in gemeinsamer Arbeit den Wikinger und Bierhändler ''Hultrasson le Viking'' (dt.: ''Winni der Wikinger'' in [[Lupo modern]] bzw. ''Jolle der Wikinger'' in Bastei Comic 2, 4, 7, 15), dem jedoch kein großer Erfolg beschieden war. Bis 1967 entstanden drei lange ''Hultrasson''-Abenteuer sowie zwei Sechsseiter mit dem Spin-off ''Sépadeffasson le Viking''. Nach einem Streit bezüglich Denis' Tuscharbeit warf Remacle die Serie hin und sein Kollege realisierte einen dritten ''Sépadeffasson''-Sechsseiter im Alleingang. Das schwierige Arbeitsverhältnis der beiden wurde im Anschluss für vier ''Barbe-Noire''-Episoden abermals strapaziert, bis Denis sich 1971 gänzlich von den Comics abwandte (''Hultrasson'' wurde in den 70er Jahren kurzzeitig von [[Vittorio Léonardo]] wieder aufgegriffen).  
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1961 arbeitete Remacle erstmals mit [[Marcel Denis]] zusammen, dem er bei der Episode "Ne tirez pas sur l'hippocampe" der Serie ''Tif et Tondu'' (dt.: ''Gin und Fizz'' bzw. ''Harry und Platte'') half. 1964 schufen die beiden Zeichner/Autoren für Spirou in gemeinsamer Arbeit den Wikinger und Bierhändler ''Hultrasson le Viking'' (dt.: ''Winni der Wikinger'' in [[Lupo modern]] bzw. ''Jolle der Wikinger'' in Bastei Comic 2, 4, 7, 15), dem jedoch kein großer Erfolg beschieden war. Bis 1967 entstanden drei lange ''Hultrasson''-Abenteuer sowie zwei Sechsseiter mit dem Spin-off ''Sépadeffasson le Viking''. Nach einem Streit bezüglich Denis' Tuscharbeit warf Remacle die Serie hin und sein Kollege realisierte einen ''Hultrasson''-Sechsseiter im Alleingang. Das schwierige Arbeitsverhältnis der beiden wurde im Anschluss für vier ''Barbe-Noire''-Episoden abermals strapaziert, bis Denis sich 1971 gänzlich von den Comics abwandte (''Hultrasson'' wurde in den 70er Jahren kurzzeitig von [[Vittorio Léonardo]] wieder aufgegriffen).  
  
 
In den 70er und 80er Jahren konzentrierte sich Remacle schließlich ganz auf Schwarzbart, dessen letztes unrühmliches Abenteuer 1990 in Spirou zum Abdruck kam. Während seiner langjährigen Tätigkeit für das Comicmagazin hatte sich der Zeichner stets abgeschottet und seine Werke dem Verlag per Post zugeschickt. Abgesehen von seiner Anfangszeit im Dupuis'schen Zeichneratelier soll er sich der Legende nach in all den Jahren ganze zwei Mal in der Spirou-Redaktion blicken lassen haben.
 
In den 70er und 80er Jahren konzentrierte sich Remacle schließlich ganz auf Schwarzbart, dessen letztes unrühmliches Abenteuer 1990 in Spirou zum Abdruck kam. Während seiner langjährigen Tätigkeit für das Comicmagazin hatte sich der Zeichner stets abgeschottet und seine Werke dem Verlag per Post zugeschickt. Abgesehen von seiner Anfangszeit im Dupuis'schen Zeichneratelier soll er sich der Legende nach in all den Jahren ganze zwei Mal in der Spirou-Redaktion blicken lassen haben.
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==Remacle bei Kauka==
 
==Remacle bei Kauka==
*[[Old Nick]]/[[Schwarzbart]] - Le vieux Nick et Barbe-Noire
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*[[Old Nick]] - Le vieux Nick
*[[Winni der Wikinger]] - Hultrasson
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*[[Winni der Wikinger]] - Hultrasson le Viking
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*[[Schwarzbart]] - Barbe-Noire
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*[[Ohne übergeordneten "kaukasischen" Serientitel|(ohne Serientitel)]] - Sépadeffasson le Viking
 
*[[Tuffis Abenteuer]] - Bobosse
 
*[[Tuffis Abenteuer]] - Bobosse
 
sowie die Einzelgeschichten
 
sowie die Einzelgeschichten
*[["Eine Seefahrt, die ist lustig"]] - Le petit manuel du parfait naufragé
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*[["Eine Seefahrt, die ist lustig"]] - "Le petit manuel du parfait naufragé"
*[["Die Wunderinsel"]] - L'îlot mouvant
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*[["Die Wunderinsel"]] - "L'îlot mouvant"
*[["Das doppelte Ottchen"]] - Les frères de la côte
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*[["Das doppelte Ottchen"]] - "Les frères de la côte"
*[["Alles oder Nichts"]] - A vous le stade
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*[["Alles oder Nichts"]] - "A vous le stade"
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==Weblinks==
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*[http://www.bdoubliees.com/journalspirou/auteurs5/remacle.htm Remacle in Spirou]
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*[http://lambiek.net/artists/r/remacle_m.htm Remacle in der Lambiek-Comiclopedia]
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*[http://www.bddirect.com/index.php3?page=famille&categ=NOUVEAU&famille=ORIGINA&titre=&auteur=REMACLE Remacle-Seiten bei BDDirect.com]
  
  
[[Kategorie: Zeichner (Lizenz-Comics)|Remacle]]
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[[Kategorie: Zeichner (Lizenz-Comics)|Remacle, Marcel]]
[[Kategorie: Autoren (Lizenz-Comics)|Remacle]]
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[[Kategorie: Autoren (Lizenz-Comics)|Remacle, Marcel]]

Aktuelle Version vom 11. Dezember 2011, 20:05 Uhr

Marcel Remacle (*16.1.1926 in Namur; † 16.12.1999) war ein belgischer Comiczeichner und einer der bekanntesten Vertreter des École de Marcinelle-Zeichenstils. Sein langlebiger humoristischer Piratencomic Le vieux Nick et Barbe-Noire war eine der prägenden Serien des Spirou-Magazins.

Unter dem Pseudonym Ted Smedley veröffentlichte Remacle nach dem Krieg erste Cartoons in belgischen Publikationen wie Pourquoi pas, En marche, L'âne roux und Le Moustique, letztere aus dem Hause Dupuis. Für das kurzlebige Dupuis-Magazin Risque-Tout zeichnete er 1956 den kurzen Comic "Rouquinet - Le mousquetaire" und ließ im selben Jahr die Abenteuer von Hündchen Bobosse folgen. Die Gagserie, deren Protagonist vor allem durch seine langen (und mit der Zeit zusehends länger werdenden) Ohren auffiel, wurde nach der Einstellung von Risque-Tout in Spirou weitergeführt. Neben diversen Strips realisierte Remacle auch zwei albenlange Abenteuer mit dem Vierbeiner, beim zweiten wirkten Yvan Delporte und Peyo am Szenario mit.

Auf Anraten Maurice Rosys, dem die lustigen Piratenfiguren gefielen, die Remacle immer auf die Ränder seiner Arbeiten kritzelte, gab der Zeichner seinen tierischen Helden 1958 zugunsten der Seefahrerserie Le vieux Nick (dt.: Old Nick) auf. Deren titelgebender Seebär erhielt 1960 einen Gegenspieler in Gestalt des schrecklichen bzw. schrecklich doofen Piraten Barbe-Noire (dt.: Schwarzbart), der die Show stahl und schnell zum Hauptdarsteller der Serie avancierte. Le vieux Nick et Barbe-Noire wurde zum größten Erfolg Remacles, der den Semi-Funny 32 Jahre lang, bis zu seinem Ruhestand, für Spirou zeichnete und schrieb. Bei den Szenarios halfen mitunter Antoine Raymond (=Vicq), Marcel Denis (s.u.) und einmal auch Maurice Tillieux aus. Nebenbei realisierte der Zeichner für das Magazin in der ersten Hälfte der 60er Jahre einige Mini-récits (Zusammenbastel-Comics im Miniatur-Format), die sich zumeist ebenfalls dem Thema Seefahrt widmeten. Auch Schwarzbart wurde innerhalb dieses Formats erstmals als Hauptfigur ausgetestet.

1961 arbeitete Remacle erstmals mit Marcel Denis zusammen, dem er bei der Episode "Ne tirez pas sur l'hippocampe" der Serie Tif et Tondu (dt.: Gin und Fizz bzw. Harry und Platte) half. 1964 schufen die beiden Zeichner/Autoren für Spirou in gemeinsamer Arbeit den Wikinger und Bierhändler Hultrasson le Viking (dt.: Winni der Wikinger in Lupo modern bzw. Jolle der Wikinger in Bastei Comic 2, 4, 7, 15), dem jedoch kein großer Erfolg beschieden war. Bis 1967 entstanden drei lange Hultrasson-Abenteuer sowie zwei Sechsseiter mit dem Spin-off Sépadeffasson le Viking. Nach einem Streit bezüglich Denis' Tuscharbeit warf Remacle die Serie hin und sein Kollege realisierte einen Hultrasson-Sechsseiter im Alleingang. Das schwierige Arbeitsverhältnis der beiden wurde im Anschluss für vier Barbe-Noire-Episoden abermals strapaziert, bis Denis sich 1971 gänzlich von den Comics abwandte (Hultrasson wurde in den 70er Jahren kurzzeitig von Vittorio Léonardo wieder aufgegriffen).

In den 70er und 80er Jahren konzentrierte sich Remacle schließlich ganz auf Schwarzbart, dessen letztes unrühmliches Abenteuer 1990 in Spirou zum Abdruck kam. Während seiner langjährigen Tätigkeit für das Comicmagazin hatte sich der Zeichner stets abgeschottet und seine Werke dem Verlag per Post zugeschickt. Abgesehen von seiner Anfangszeit im Dupuis'schen Zeichneratelier soll er sich der Legende nach in all den Jahren ganze zwei Mal in der Spirou-Redaktion blicken lassen haben.

Remacle bei Kauka

sowie die Einzelgeschichten


Weblinks