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Ende der 60er Jahre arbeitete Fecchi für das Studio Rosi an Comics im realistischen Stil, z.B. am bahnbrechenden italienischen Erwachsenen-Comic ''Kriminal'' und den Erotik-Serien ''Jacula'' und ''Messalina'', für die er die Bleistiftzeichnungen (minus Hintergründe) ausführte. Synchron zu dieser gut bezahlten, aber eher ungeliebten Arbeit schuf er unter dem Pseudonym Framas für das TV-Magazin Telezecchino 1968 den Funny ''Giuseppe'' (dt.: ''Jonathan der rasende Reporter'' in den Bastei-Taschenbüchern Das fröhliche Feuerwerk und Joe Razzo und die Muntermacher), den er mit Francesco Valeriani unter dem gemeinsamen Pseudonym Framas ("Fra" für Francesco, "mas" für Massimo) nach Szenarios von Isa Mogherini bis etwa 1972 zeichnete. Der titelgebende Charakter war eher zufällig durch eine Comicadaption des damaligen Hits "Giuseppe in Pensilvania" der italienischen Sängerin Gigliola Cinquetti entstanden, und da er dem Verleger gefiel, machte man eine Serie daraus. In den 70ern war Fecchi im Funny-Sektor des Studios [[Giolitti]] in Rom beschäftigt, für das er zunächst Comics mit MGM-, Warner Bros.- und Walter Lantz-Figuren zeichnete (''Tom & Jerry'', ''Bugs Bunny'', ''Woody Woodpecker'' u.a.).  
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Ende der 60er Jahre arbeitete Fecchi für das Studio Rosi an Comics im realistischen Stil, z.B. am bahnbrechenden italienischen Erwachsenen-Comic ''Kriminal'' und den Erotik-Serien ''Jacula'' und ''Messalina'', für die er die Bleistiftzeichnungen (minus Hintergründe) ausführte. Synchron zu dieser gut bezahlten, aber eher ungeliebten Arbeit schuf er für das TV-Magazin Telezecchino 1968 den Funny ''Giuseppe'' (dt.: ''Jonathan der rasende Reporter'' in den Bastei-Taschenbüchern Das fröhliche Feuerwerk und Joe Razzo und die Muntermacher), den er mit Francesco Valeriani unter dem gemeinsamen Pseudonym Framas ("Fra" für Francesco, "mas" für Massimo) nach Szenarios von Isa Mogherini bis etwa 1972 zeichnete. Der titelgebende Charakter war eher zufällig durch eine Comicadaption des damaligen Hits "Giuseppe in Pensilvania" der italienischen Sängerin Gigliola Cinquetti entstanden, und da er dem Verleger gefiel, machte man eine Serie daraus. In den 70ern war Fecchi im Funny-Sektor des Studios [[Giolitti]] in Rom beschäftigt, für das er zunächst Comics mit MGM-, Warner Bros.- und Walter Lantz-Figuren zeichnete (''Tom & Jerry'', ''Bugs Bunny'', ''Woody Woodpecker'' u.a.).  
  
 
Seinen Anfang bei [[Rolf Kauka|Kauka]] machte der Zeichner über Giolitti freiberuflich mit den [[Die 7 Schnuckel|7 Schnuckeln]] für [[Pepito (Magazin)|Pepito]], von denen er insgesamt ein Dutzend Folgen produzierte. Nach der Einstellung des Magazins im Jahre 1974 konzentrierte er sich dann auf die FF-Familie, die er anfangs nur sporadisch gezeichnet hatte. Bei Giolitti riet man ihm, den [[Helmut Murek|Murek]]'schen Zeichenstil zu imitieren, was dazu führte, dass er die Figuren zunächst sehr "eckig" zeichnete, wobei speziell [[Lupo]] eine Zeitlang recht seltsam aussah. Mitte des 23. Jahrgangs (1975), auch durch die Ermunterung und Hilfe [[Vjekoslav Kostanjsek]]s, näherte er sich dann dem Zeichenstil an, den man heute von ihm gewohnt ist. Seit ca. 1976/77 prägte Fecchi den Stil von [[Fix und Foxi]]; neben seinen von anderen Autoren geschriebenen längeren FF-Geschichten ersann er für die Rückseite der FF-Hefte ab 1978 unzählige stumme [[Lupo-Onepager|Onepager]] mit seinem bevorzugten Charakter [[Lupo]].
 
Seinen Anfang bei [[Rolf Kauka|Kauka]] machte der Zeichner über Giolitti freiberuflich mit den [[Die 7 Schnuckel|7 Schnuckeln]] für [[Pepito (Magazin)|Pepito]], von denen er insgesamt ein Dutzend Folgen produzierte. Nach der Einstellung des Magazins im Jahre 1974 konzentrierte er sich dann auf die FF-Familie, die er anfangs nur sporadisch gezeichnet hatte. Bei Giolitti riet man ihm, den [[Helmut Murek|Murek]]'schen Zeichenstil zu imitieren, was dazu führte, dass er die Figuren zunächst sehr "eckig" zeichnete, wobei speziell [[Lupo]] eine Zeitlang recht seltsam aussah. Mitte des 23. Jahrgangs (1975), auch durch die Ermunterung und Hilfe [[Vjekoslav Kostanjsek]]s, näherte er sich dann dem Zeichenstil an, den man heute von ihm gewohnt ist. Seit ca. 1976/77 prägte Fecchi den Stil von [[Fix und Foxi]]; neben seinen von anderen Autoren geschriebenen längeren FF-Geschichten ersann er für die Rückseite der FF-Hefte ab 1978 unzählige stumme [[Lupo-Onepager|Onepager]] mit seinem bevorzugten Charakter [[Lupo]].

Version vom 8. Oktober 2008, 20:26 Uhr

Massimo Fecchi

Massimo Fecchi (*7. September 1946 in Città di Castello) ist ein italienischer Comiczeichner, der seit Mitte der 70er Jahre die Gestalt der Fix und Foxi-Comics geprägt hat wie kein anderer. Der aktuell vor allem als Zeichner von Disney-Comics in Erscheinung tretende Künstler widmete sich den Kauka-Helden durchgängig von 1972 bis 1995 und zeichnet seit 2006 gelegentlich auch FF-Comics für Tigerpress. Fecchi ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Rom. Neben seinem Landsmann Benito Jacovitti (Cocco Bill) hat ihn vor allem Albert Uderzo stark beeinflusst.

Werdegang

Fecchi war bereits in den 60er Jahren in Italien als Comiczeichner tätig; sein erster Comic um die selbstkreierten Figuren Picchio und Pacchio erschien 1964 in L'Unità. Nach kurzzeitiger Tätigkeit beim Trickfilmstudio Jet zeichnete er ab 1965 für das von dessen Animatoren ins Leben gerufene Magazin Miao. Damals traf er bereits mit Kollegen zusammen, mit denen er später auch Kauka-Comics gestalten sollte, nämlich Sandro Costa und Francesco Valeriani. 1967 war er mit seiner Kreation Globulo Rosso, einem roten Blutkörperchen, Preisträger beim Comicsalon in Lucca.

Fecchi (links) mit den alten Giolitti-/Kauka-Kollegen Valeriani (2. v. links) und Costa (rechts)

Ende der 60er Jahre arbeitete Fecchi für das Studio Rosi an Comics im realistischen Stil, z.B. am bahnbrechenden italienischen Erwachsenen-Comic Kriminal und den Erotik-Serien Jacula und Messalina, für die er die Bleistiftzeichnungen (minus Hintergründe) ausführte. Synchron zu dieser gut bezahlten, aber eher ungeliebten Arbeit schuf er für das TV-Magazin Telezecchino 1968 den Funny Giuseppe (dt.: Jonathan der rasende Reporter in den Bastei-Taschenbüchern Das fröhliche Feuerwerk und Joe Razzo und die Muntermacher), den er mit Francesco Valeriani unter dem gemeinsamen Pseudonym Framas ("Fra" für Francesco, "mas" für Massimo) nach Szenarios von Isa Mogherini bis etwa 1972 zeichnete. Der titelgebende Charakter war eher zufällig durch eine Comicadaption des damaligen Hits "Giuseppe in Pensilvania" der italienischen Sängerin Gigliola Cinquetti entstanden, und da er dem Verleger gefiel, machte man eine Serie daraus. In den 70ern war Fecchi im Funny-Sektor des Studios Giolitti in Rom beschäftigt, für das er zunächst Comics mit MGM-, Warner Bros.- und Walter Lantz-Figuren zeichnete (Tom & Jerry, Bugs Bunny, Woody Woodpecker u.a.).

Seinen Anfang bei Kauka machte der Zeichner über Giolitti freiberuflich mit den 7 Schnuckeln für Pepito, von denen er insgesamt ein Dutzend Folgen produzierte. Nach der Einstellung des Magazins im Jahre 1974 konzentrierte er sich dann auf die FF-Familie, die er anfangs nur sporadisch gezeichnet hatte. Bei Giolitti riet man ihm, den Murek'schen Zeichenstil zu imitieren, was dazu führte, dass er die Figuren zunächst sehr "eckig" zeichnete, wobei speziell Lupo eine Zeitlang recht seltsam aussah. Mitte des 23. Jahrgangs (1975), auch durch die Ermunterung und Hilfe Vjekoslav Kostanjseks, näherte er sich dann dem Zeichenstil an, den man heute von ihm gewohnt ist. Seit ca. 1976/77 prägte Fecchi den Stil von Fix und Foxi; neben seinen von anderen Autoren geschriebenen längeren FF-Geschichten ersann er für die Rückseite der FF-Hefte ab 1978 unzählige stumme Onepager mit seinem bevorzugten Charakter Lupo.

Schon in den späten Siebzigern wurden die Kauka-Zeichner dazu angehalten, sich am dynamischen Zeichenstil des Italieners zu orientieren. In den 80ern führte dieses Credo zu einer regelrechten "Fecchisierung" der FF-Figuren, als etliche Zeichner Fecchis Stil so exakt wie möglich kopierten, worüber das Vorbild übrigens alles andere als erfreut war. Im Jahre 1984 endlich wurde Fecchi bis zur Einstellung des Magazins durch Rolf Kauka verdientermaßen Chefzeichner bei Pabel bzw. später VPM. 1987 steuerte er zum Fix und Foxi-Heft auch die Rätselcomics um Kurz & Schnurz bei.

FecchiLupo.jpg

Neben seiner Arbeit für die Kauka-Publikationen war der Römer in den späten 70ern zudem für das Sparkassen-Magazin Knax und in den 80ern für Mascha Kaukas Kinderzeitschrift Pumuckl zeichnerisch aktiv. Mit Manfred Klinke entwickelte er Die Sniks, die als Bully-Figuren erhältlich waren und durch Zeichner Jürgen Alexander Heß 1978/79 auch zu Comicehren auf der Kinderseite der Hörzu kamen.

Nach dem vorläufigen Aus für Fix und Foxi realisierte Fecchi seine eigene Comicserie mit dem Helden Odysseus, dessen Debütgeschichte er bereits 1978 konzipiert hatte. Insgesamt schrieb und zeichnete er vier albenlange Abenteuer, für die Luca Magi und Rodolfo Valcarenghi die Tuschearbeiten und Kolorierung übernahmen. Nur die ersten drei davon wurden 1996/97 von VPM veröffentlicht, da die Albenserie trotz ihrer Qualitäten floppte.

Daraufhin bewarb sich der Zeichner bei Disney Italia, wartete vergeblich auf Feedback (und noch heute auf seine Bewerbungsmappe) und wurde stattdessen 1998 von Egmont engagiert. Seine Disney-Comics um die Ducks erscheinen hierzulande regelmäßig in den Lustigen Taschenbüchern und finden mittlerweile auch immer häufiger den Weg ins italienische Topolino. Gelegentlich erlaubt er sich kleine Scherzchen, wenn er in den Disney-Comics z.B. Eusebia in einem Verkehrsstau zeigt ("Die große Flut" in LTB 259), oder einen Lupo nachempfundenen Roboterhund ("Alles, was zählt" in LTB 355). Seine Disney-Arbeiten werden in der Regel von Luca Magi getuscht.

Im Frühjahr 2006 zeichnete Massimo Fecchi nach einem Szenario von Jürgen Seitz seinen ersten Comic für den neuen FF-Verlag Tigerpress in Hamburg. Da er sich preislich allerdings nicht mit dem Verlag einigen konnte, beschränkte er sich auf die Seitenentwürfe. Der ganze Rest (Clean-Up, Tusche, Farbe) wurde nicht von Fecchis Studio, sondern von Giuseppe de Facendis, einem Freund und weiteren ehemaligen FF-Zeichner aus der Pabel-Zeit, durchgeführt. 2007 erklärte sich das Dreierteam Fecchi/Facendis/Seitz damit einverstanden, auch in Zukunft sporadisch weiteres Material für den Verlag zu produzieren.


Fecchi-Galerie

FF-Titelbild

Rohentwurf
Tusche
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