Massimo Fecchi: Unterschied zwischen den Versionen

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== Daten zur Person ==
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[[Bild:MFecchi.jpg|thumb|right|Massimo Fecchi]]
* geboren: 7. September 1946 in Città di Castello (Perugia)
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'''Massimo Fecchi''' (* 7. September 1946 in Città di Castello) ist ein italienischer Comiczeichner, der seit Mitte der 70er Jahre die Gestalt der [[Fix und Foxi]]-Comics geprägt hat wie kein anderer. Der aktuell vor allem als Zeichner von Disney-Comics in Erscheinung tretende Künstler widmete sich den Kauka-Helden durchgängig von 1972 bis 1995 und zeichnete 2006 und 2008 auch drei FF-Comics für [[Tigerpress]]. Fecchi ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Rom. Neben seinem Landsmann Benito Jacovitti (''Cocco Bill'') hat ihn vor allem [[Albert Uderzo]] stark beeinflusst.
* verheiratet, 2 Kinder
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* wohnhaft in Rom
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=== Werdegang ===
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Fecchi war bereits in den 60er Jahren in Italien als Comiczeichner tätig; sein erster Comic um die selbstkreierten Figuren ''Picchio und Pacchio'' erschien 1964 in L'Unità. Nach kurzzeitiger Tätigkeit beim Trickfilmstudio Jet zeichnete er ab 1965 für das von dessen Animatoren ins Leben gerufene Magazin Miao. Damals traf er bereits mit Kollegen zusammen, mit denen er später auch Kauka-Comics gestalten sollte, nämlich [[Sandro Costa]] und [[Francesco Valeriani]]. 1967 war er mit seiner Kreation ''Globulo Rosso'', einem roten Blutkörperchen, Preisträger beim Comicsalon in Lucca.
  
== Kurzvita ==
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[[Bild:Fecchi-Valeriani-Costa.jpg|thumb|left|Fecchi (links) mit den alten Giolitti-/Kauka-Kollegen [[Valeriani]] (2. v. links) und [[Costa]] (rechts)]]
* von 1973 bis 1995 Zeichner bei [[Fix und Foxi]] zunächst bei Die Sieben Schnuckel
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Ende der 60er Jahre arbeitete Fecchi für das Studio Rosi an Comics im realistischen Stil, z.B. am bahnbrechenden italienischen Erwachsenen-Comic ''Kriminal'' und den Erotik-Serien ''Jacula'' und ''Messalina'', für die er die Bleistiftzeichnungen (minus Hintergründe) ausführte. Parallel zu dieser gut bezahlten, aber eher ungeliebten Arbeit schuf er für das TV-Magazin Telezecchino 1968 den Funny ''Giuseppe'' (dt.: ''Jonathan der rasende Reporter'' in den Bastei-Taschenbüchern Das fröhliche Feuerwerk und Joe Razzo und die Muntermacher), den er mit Francesco Valeriani unter dem gemeinsamen Pseudonym Framas ("Fra" für Francesco, "mas" für Massimo) nach Szenarios von Isa Mogherini bis etwa 1972 zeichnete. Der titelgebende Charakter war eher zufällig durch eine Comicadaption des damaligen Hits "Giuseppe in Pensilvania" der italienischen Sängerin Gigliola Cinquetti entstanden, und da er dem Verleger gefiel, machte man eine Serie daraus. In den 70ern war Fecchi im Funny-Sektor des Studios [[Giolitti]] in Rom beschäftigt, für das er zunächst Comics mit MGM-, Warner Bros.- und Walter Lantz-Figuren zeichnete (''Tom & Jerry'', ''Bugs Bunny'', ''Woody Woodpecker'' u.a.).
* seit 1998 Zeichner bei [[Egmont]]
 
* seit Februar 2006 wieder Zeichner bei [[Fix und Foxi]]
 
  
== Ausführliche Vita ==
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Seinen Anfang bei [[Rolf Kauka|Kauka]] machte der Zeichner über Giolitti freiberuflich mit den [[Die 7 Schnuckel|7 Schnuckeln]] für [[Pepito (Magazin)|Pepito]], von denen er insgesamt ein Dutzend Folgen produzierte. Nach der Einstellung des Magazins im Jahre 1974 konzentrierte er sich dann auf die FF-Familie, die er anfangs nur sporadisch gezeichnet hatte. Fecchi hielt sich dabei zunächst an die "klassischen" Vorgaben von [[Walter Neugebauer|Neugebauer]], während man ihm bei Giolitti riet, den [[Helmut Murek|Murek]]'schen Zeichenstil zu imitieren. Das führte dazu, dass er die Figuren zunächst sehr "eckig" zeichnete, wobei speziell [[Lupo]] eine Zeitlang recht seltsam aussah. Mitte des 23. Jahrgangs (1975), auch durch die Ermunterung und Hilfe [[Vjekoslav Kostanjsek]]s, näherte er sich dann dem Zeichenstil an, den man heute von ihm gewohnt ist. Seit ca. 1976/77 prägte Fecchi den Stil von [[Fix und Foxi]]; neben seinen von anderen Autoren geschriebenen längeren FF-Geschichten ersann er für die Rückseite der FF-Hefte ab 1978 unzählige stumme [[Lupo-Onepager|Onepager]] mit seinem bevorzugten Charakter [[Lupo]].
Massimo Fecchi zeichnete in den Siebzigern Tom & Jerry, Bugs Bunny und andere Warner Bros. Comics. Dazu gesellten sich Arbeiten für Pumuckl und das Sparkassen-Magazin Knax, bevor er 1973 bei Kauka unterkam und dort unter anderem [[Fix und Foxi]] und "Die 7 Schnuckel" zeichnete.
 
  
Nachdem das [[Fix und Foxi]] Magazin 1995 eingestellt wurde, ging er wieder in die freie Wirtschaft und erschuf mit [[Odysseus]] eine eigene Serie, die von 1996 bis 1997 bei [[Pabel und Moewig]] erschien und es auf drei Ausgaben brachte. Sehr viel Anklang fand diese Arbeit allerdings nicht und wuder von der Kritik relativ vernachlässigt.
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Schon in den späten Siebzigern wurden die Kauka-Zeichner dazu angehalten, sich am dynamischen Zeichenstil des Italieners zu orientieren. In den 80ern führte dieses Credo zu einer regelrechten "Fecchisierung" der FF-Figuren, als etliche Zeichner Fecchis Stil so exakt wie möglich kopierten, worüber das Vorbild übrigens alles andere als erfreut war. Im Jahre 1984 endlich wurde Fecchi bis zur Einstellung des Magazins durch Rolf Kauka verdientermaßen Chefzeichner bei [[Pabel]] bzw. später [[VPM]]. 1987 steuerte er zum [[Fix und Foxi (Liste)|Fix und Foxi]]-Heft auch die Rätselcomics um [[Kurz & Schnurz]] bei.
  
1998 wurde er dann von [[Egmont]] für die Disney Comics engagiert und zeichnete zahlreiche Geschichten für die [[Lustigen Taschenbücher]]. Im März 2006 wurde Fecchi vom [[Tigerpress]] Verlag angesprochen, der ihn erneut für [[Fix und Foxi]] an Bord holte. Diesmal zeichnet Fecchi jedoch nur zeichnet jedoch nur Entwürfe, nicht die Endversionen der Comics. Die ersten Geschichten sollen schon in [[Fix & Foxi 5/2006|Heft 5/2006]] erscheinen.
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[[Bild:FecchiLupo.jpg|200px|right]]
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Neben seiner Arbeit für die Kauka-Publikationen war der Römer in den späten 70er Jahren auch für das Sparkassen-Magazin Knax und in den 80ern für Mascha Kaukas Kinderzeitschrift Pumuckl zeichnerisch aktiv. Zusammen mit Kauka-Redakteur [[Manfred Klinke]] hatte er zudem ''Die Sniks'' entwickelt, die ab 1975 als Bully-Figuren erhältlich waren und durch Zeichner Jürgen Alexander Heß 1978/79 auch zu Comicehren auf der Kinderseite der Hörzu kamen.  
  
Fecchi wohnt und arbeitet in Rom und lebt dort mit seiner Frau und zwei Kindern. Er hat sogar ein Diplom des Kunst-Instituts in Rom, ist also ein Künstler mit Ausbildung. Anfangs zeichnete er Cartoons für italienische Verlage, darunter Campi Editore, ‚Telezecchino’, Miao und Il giornalino. In jener Zeit erfand er auch einen eigenen Charakter: "Globulo rosso" (Rotes Blutkörperchen), der ihm auf dem "Salone dei Comics di Lucca" den ersten Preis für einen neuen italienischen Comic-Charakter einbrachte.
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Nach dem vorläufigen Aus für [[Fix und Foxi (Liste)|Fix und Foxi]] realisierte Fecchi seine eigene Comicserie mit dem Helden ''Odysseus'', dessen Debütgeschichte er bereits 1978 konzipiert hatte. Insgesamt schrieb und zeichnete er vier albenlange Abenteuer, für die [[Luca Magi]] und [[Rodolfo Valcarenghi]] die Tuschearbeiten und Kolorierung übernahmen. Nur die ersten drei davon wurden 1996/97 von [[VPM]] veröffentlicht, da die Albenserie trotz ihrer Qualitäten floppte. Nach dieser Enttäuschung entwickelte der Zeichner vorübergehend Charaktere für die Zeichentrickserien "Renaade" (Hahn Film, Berlin) und "Albert sagt..." (Cologne Cartoon).  
  
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Er bewarb sich außerdem bei Disney Italia, wartete vergeblich auf Feedback (und noch heute auf seine Bewerbungsmappe) und wurde stattdessen 1998 von Egmont engagiert. Seine Disney-Comics um die Ducks erscheinen hierzulande regelmäßig in den Lustigen Taschenbüchern und fanden gelegentlich auch den Weg ins italienische Topolino. Gelegentlich erlaubt er sich kleine Scherzchen, wenn er in den Disney-Comics z.B. [[Eusebia]] in einem Verkehrsstau zeigt ("Die große Flut" in LTB 259), oder einen [[Lupo]] nachempfundenen Roboterhund ("Alles, was zählt" in LTB 355). Seine Disney-Arbeiten werden in der Regel von Luca Magi getuscht.
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Im Frühjahr 2006 zeichnete Massimo Fecchi nach einem Szenario von [[Jürgen Seitz]] seinen ersten Comic für den neuen FF-Verlag [[Tigerpress]] in Hamburg. Da er sich preislich allerdings nicht mit dem Verlag einigen konnte, beschränkte er sich auf die Seitenentwürfe. Der ganze Rest (Clean-Up, Tusche, Farbe) wurde nicht von Fecchis Studio, sondern von [[Giuseppe de Facendis]], einem Freund und weiteren ehemaligen FF-Zeichner aus der Pabel-Zeit, durchgeführt. 2008 setzte das Dreierteam Fecchi/Facendis/Seitz zwei weitere Comics für den Verlag um.
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In Topolino 2865 kam im Oktober 2010 Fecchis erster und bislang einziger Duck-Comic für Disney Italia zur Veröffentlichung: "Paperino e la conca cristallina" entstand nach einem Szenario von Carlo Panaro. Im Auftrag von Egmont entstanden neben den Entencomics für die Taschenbücher ab 2015 auch diverse 4-reihige Comics mit Micky Maus und/oder Goofy, die im Micky Maus Magazin erschienen. Seit 2018 zeichnet Fecchi für den holländischen Disney-Verlag Sanoma weitere Heftcomics mit Goofy und nun vor allem auch Ede Wolf.
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[[Bild:Button_FF-klein.jpg|35px|left|]]'''''interesting trivia:'''''
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*Fecchi hat zahllose Geschichten für die Lustigen Taschenbücher (LTB) gezeichnet, aber für Kauka setzte er nur magere drei Taschenbuch-Geschichten um (zu finden in [[Fix und Foxi Extra 29|FF Extra 29]], [[Fix und Foxi Extra 71|FF Extra 71]], [[Lupo 1]]).
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*In den Ausgaben 12 und 30 des Internet-Disney-Comic-Fanmagazins Bertel-Express wurden Interviews mit Massimo Fecchi veröffentlicht.
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*Zur '''[[Massimo Fecchi - Comicographie|Fecchi-Comicographie]]'''
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== Fecchi-Galerie==
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=== FF-Titelbild ===
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<gallery heights="250" widths="200">
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Datei:FF-Titel_1994-01.jpg|<center>Rohentwurf</center>
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Datei:FF-Titel_1994-02.jpg|<center>Tusche</center>
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Datei:FF-Titel_1994-03.jpg|<center>Print</center>
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</gallery>
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== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
[http://www.kauka.de/kauka/index.php?id=81,136,0,0,1,0 Informationen zu Massimo Fecchi] bei Kauka.de (Fix & Foxi)
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*[http://www.splashcomics.de/php/specials/seiten/2545 Interview von 2006 mit Massimo Fecchi] auf Splashcomics.de
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*[http://www.fixundfoxi-club.de/index.php?option=com_content&view=article&id=32:fecchi-interview&catid=18:der-rkffc-fragt-nach&Itemid=8 RKFFC-Interview mit Massimo Fecchi]
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*[http://www.lambiek.net/artists/f/fecchi_massimo.htm Informationen zu Massimo Fecchi] in der Lambiek-Comiclopedia (englisch)
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*[http://fecchi-odysseus.blogspot.com/ Fecchis Odysseus]
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*[http://www.comicguide.de/php/detail.php?id=4707&file=r&display=short Odysseus im Comic Guide]
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*[http://lucaboschi.nova100.ilsole24ore.com/2008/09/ancora-odisseus.html Fecchi über Odysseus und seine Telezecchino-Zeit im Blog von Luca Boschi] (ital.)
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*[http://classiccartoons.blogspot.com/2008/10/big-bad-week-act-vii.html Ede Wolf von Fecchi] (engl.)  
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[[Bild:Fecchi2008.jpg]]
  
[http://www.lambiek.net/artists/f/fecchi_massimo.htm Informationen zu Massimo Fecchi] in der Lambiek-Comiclopedia (englisch)
 
  
[[Kategorie:Zeichner|Fecchi, Massimo]]
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[[Kategorie:Zeichner (Kauka-Comics)|Fecchi, Massimo]]
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[[Kategorie:Chefzeichner|Fecchi, Massimo]]
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Version vom 29. April 2020, 11:50 Uhr

Massimo Fecchi

Massimo Fecchi (* 7. September 1946 in Città di Castello) ist ein italienischer Comiczeichner, der seit Mitte der 70er Jahre die Gestalt der Fix und Foxi-Comics geprägt hat wie kein anderer. Der aktuell vor allem als Zeichner von Disney-Comics in Erscheinung tretende Künstler widmete sich den Kauka-Helden durchgängig von 1972 bis 1995 und zeichnete 2006 und 2008 auch drei FF-Comics für Tigerpress. Fecchi ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Rom. Neben seinem Landsmann Benito Jacovitti (Cocco Bill) hat ihn vor allem Albert Uderzo stark beeinflusst.

Werdegang

Fecchi war bereits in den 60er Jahren in Italien als Comiczeichner tätig; sein erster Comic um die selbstkreierten Figuren Picchio und Pacchio erschien 1964 in L'Unità. Nach kurzzeitiger Tätigkeit beim Trickfilmstudio Jet zeichnete er ab 1965 für das von dessen Animatoren ins Leben gerufene Magazin Miao. Damals traf er bereits mit Kollegen zusammen, mit denen er später auch Kauka-Comics gestalten sollte, nämlich Sandro Costa und Francesco Valeriani. 1967 war er mit seiner Kreation Globulo Rosso, einem roten Blutkörperchen, Preisträger beim Comicsalon in Lucca.

Fecchi (links) mit den alten Giolitti-/Kauka-Kollegen Valeriani (2. v. links) und Costa (rechts)

Ende der 60er Jahre arbeitete Fecchi für das Studio Rosi an Comics im realistischen Stil, z.B. am bahnbrechenden italienischen Erwachsenen-Comic Kriminal und den Erotik-Serien Jacula und Messalina, für die er die Bleistiftzeichnungen (minus Hintergründe) ausführte. Parallel zu dieser gut bezahlten, aber eher ungeliebten Arbeit schuf er für das TV-Magazin Telezecchino 1968 den Funny Giuseppe (dt.: Jonathan der rasende Reporter in den Bastei-Taschenbüchern Das fröhliche Feuerwerk und Joe Razzo und die Muntermacher), den er mit Francesco Valeriani unter dem gemeinsamen Pseudonym Framas ("Fra" für Francesco, "mas" für Massimo) nach Szenarios von Isa Mogherini bis etwa 1972 zeichnete. Der titelgebende Charakter war eher zufällig durch eine Comicadaption des damaligen Hits "Giuseppe in Pensilvania" der italienischen Sängerin Gigliola Cinquetti entstanden, und da er dem Verleger gefiel, machte man eine Serie daraus. In den 70ern war Fecchi im Funny-Sektor des Studios Giolitti in Rom beschäftigt, für das er zunächst Comics mit MGM-, Warner Bros.- und Walter Lantz-Figuren zeichnete (Tom & Jerry, Bugs Bunny, Woody Woodpecker u.a.).

Seinen Anfang bei Kauka machte der Zeichner über Giolitti freiberuflich mit den 7 Schnuckeln für Pepito, von denen er insgesamt ein Dutzend Folgen produzierte. Nach der Einstellung des Magazins im Jahre 1974 konzentrierte er sich dann auf die FF-Familie, die er anfangs nur sporadisch gezeichnet hatte. Fecchi hielt sich dabei zunächst an die "klassischen" Vorgaben von Neugebauer, während man ihm bei Giolitti riet, den Murek'schen Zeichenstil zu imitieren. Das führte dazu, dass er die Figuren zunächst sehr "eckig" zeichnete, wobei speziell Lupo eine Zeitlang recht seltsam aussah. Mitte des 23. Jahrgangs (1975), auch durch die Ermunterung und Hilfe Vjekoslav Kostanjseks, näherte er sich dann dem Zeichenstil an, den man heute von ihm gewohnt ist. Seit ca. 1976/77 prägte Fecchi den Stil von Fix und Foxi; neben seinen von anderen Autoren geschriebenen längeren FF-Geschichten ersann er für die Rückseite der FF-Hefte ab 1978 unzählige stumme Onepager mit seinem bevorzugten Charakter Lupo.

Schon in den späten Siebzigern wurden die Kauka-Zeichner dazu angehalten, sich am dynamischen Zeichenstil des Italieners zu orientieren. In den 80ern führte dieses Credo zu einer regelrechten "Fecchisierung" der FF-Figuren, als etliche Zeichner Fecchis Stil so exakt wie möglich kopierten, worüber das Vorbild übrigens alles andere als erfreut war. Im Jahre 1984 endlich wurde Fecchi bis zur Einstellung des Magazins durch Rolf Kauka verdientermaßen Chefzeichner bei Pabel bzw. später VPM. 1987 steuerte er zum Fix und Foxi-Heft auch die Rätselcomics um Kurz & Schnurz bei.

FecchiLupo.jpg

Neben seiner Arbeit für die Kauka-Publikationen war der Römer in den späten 70er Jahren auch für das Sparkassen-Magazin Knax und in den 80ern für Mascha Kaukas Kinderzeitschrift Pumuckl zeichnerisch aktiv. Zusammen mit Kauka-Redakteur Manfred Klinke hatte er zudem Die Sniks entwickelt, die ab 1975 als Bully-Figuren erhältlich waren und durch Zeichner Jürgen Alexander Heß 1978/79 auch zu Comicehren auf der Kinderseite der Hörzu kamen.

Nach dem vorläufigen Aus für Fix und Foxi realisierte Fecchi seine eigene Comicserie mit dem Helden Odysseus, dessen Debütgeschichte er bereits 1978 konzipiert hatte. Insgesamt schrieb und zeichnete er vier albenlange Abenteuer, für die Luca Magi und Rodolfo Valcarenghi die Tuschearbeiten und Kolorierung übernahmen. Nur die ersten drei davon wurden 1996/97 von VPM veröffentlicht, da die Albenserie trotz ihrer Qualitäten floppte. Nach dieser Enttäuschung entwickelte der Zeichner vorübergehend Charaktere für die Zeichentrickserien "Renaade" (Hahn Film, Berlin) und "Albert sagt..." (Cologne Cartoon).

Er bewarb sich außerdem bei Disney Italia, wartete vergeblich auf Feedback (und noch heute auf seine Bewerbungsmappe) und wurde stattdessen 1998 von Egmont engagiert. Seine Disney-Comics um die Ducks erscheinen hierzulande regelmäßig in den Lustigen Taschenbüchern und fanden gelegentlich auch den Weg ins italienische Topolino. Gelegentlich erlaubt er sich kleine Scherzchen, wenn er in den Disney-Comics z.B. Eusebia in einem Verkehrsstau zeigt ("Die große Flut" in LTB 259), oder einen Lupo nachempfundenen Roboterhund ("Alles, was zählt" in LTB 355). Seine Disney-Arbeiten werden in der Regel von Luca Magi getuscht.

Im Frühjahr 2006 zeichnete Massimo Fecchi nach einem Szenario von Jürgen Seitz seinen ersten Comic für den neuen FF-Verlag Tigerpress in Hamburg. Da er sich preislich allerdings nicht mit dem Verlag einigen konnte, beschränkte er sich auf die Seitenentwürfe. Der ganze Rest (Clean-Up, Tusche, Farbe) wurde nicht von Fecchis Studio, sondern von Giuseppe de Facendis, einem Freund und weiteren ehemaligen FF-Zeichner aus der Pabel-Zeit, durchgeführt. 2008 setzte das Dreierteam Fecchi/Facendis/Seitz zwei weitere Comics für den Verlag um.

In Topolino 2865 kam im Oktober 2010 Fecchis erster und bislang einziger Duck-Comic für Disney Italia zur Veröffentlichung: "Paperino e la conca cristallina" entstand nach einem Szenario von Carlo Panaro. Im Auftrag von Egmont entstanden neben den Entencomics für die Taschenbücher ab 2015 auch diverse 4-reihige Comics mit Micky Maus und/oder Goofy, die im Micky Maus Magazin erschienen. Seit 2018 zeichnet Fecchi für den holländischen Disney-Verlag Sanoma weitere Heftcomics mit Goofy und nun vor allem auch Ede Wolf.


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Button FF-klein.jpg
interesting trivia:


  • Fecchi hat zahllose Geschichten für die Lustigen Taschenbücher (LTB) gezeichnet, aber für Kauka setzte er nur magere drei Taschenbuch-Geschichten um (zu finden in FF Extra 29, FF Extra 71, Lupo 1).
  • In den Ausgaben 12 und 30 des Internet-Disney-Comic-Fanmagazins Bertel-Express wurden Interviews mit Massimo Fecchi veröffentlicht.




Fecchi-Galerie

FF-Titelbild


Weblinks



Fecchi2008.jpg