Maurice Maréchal: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. März 2008, 00:46 Uhr

Der Wallone Maurice Maréchal (* 6.6.1922 in Waremme, Belgien; † 21.3.2008 in Polleur) war hauptberuflich Lehrer und nebenbei Comiczeichner aus Spaß an der Freud.

Als Sohn eines Vaters, der Technisches Zeichnen lehrte, übten Zeichnerei, Malerei und Karikatur von kleinauf Faszination auf ihn aus. Erste politische Zeichnungen von Maréchal kamen 1945 in Vervierser Lokalzeitungen zum Abdruck. Er selbst schätzte damals die Arbeiten von Raoul Cabrol, einem großen französischen Karikaturisten, und mochte auch Comics, abgesehen von den amerikanischen und realistisch gezeichneten.

Maréchals Freund aus Kindheitstagen war Raymond Macherot, der nahebei wohnte, und von dem er sich die Geheimnisse und Kniffe des Comiczeichnens abschaute. 1957 stellte er sich schließlich mit seiner Schöpfung Prudence Petitpas bei Lombard vor. Die Serie wurde akzeptiert und erschien bis Ende der 60er Jahre in Tintin, ohne dass der Zeichner dafür seine eigentliche Profession aufgab: er wäre nach eigener Aussage auch dann Französisch-Lehrer geblieben, wenn seiner Detektiv-Oma ein größerer Erfolg beschieden gewesen wäre.

Bei seiner einzigen Comicserie orientierte sich Maréchal grafisch eher an dem von ihm bewunderten André Franquin als am "hauseigenen" Starzeichner Hergé, dessen Stil ihm weniger zusagte. Unterstützt wurde er von den namhaften Szenaristen René Goscinny, Greg und Mittéï; Mittéï und dessen damaliger Assistent Pierre Seron halfen in den 60er Jahren zudem bei den Hintergründen. Mitte der 80er Jahre folgten weitere Kurzgeschichten mit der Comic-Miss Marple und ihrem Kater, diesmal für Spirou. In den Jahren 1999/2000 entstand mit "Les enquêtes de Prudence Petitpas" sogar eine TV-Zeichentrickserie, von der der Schöpfer der Figuren allerdings eher enttäuscht war.

Zeitlebens hatte Maréchal die Comics als einen Zeitvertreib und eine gegenüber der Malerei minderwertige Kunstform betrachtet. Seinen Ruhestand widmete er neben seinem Gemüsegarten folgerichtig dem Malen; unter anderem versuchte er sich an einer Rembrandt-Imitation. Er starb in dem für Comic-Zeichner geradezu methusalischen Alter von 85 Jahren.

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