René Goscinny: Unterschied zwischen den Versionen

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'''René Goscinny''' (* 14.8.1926 in Paris; † 5.11.1977 in Paris) war der erfolgreichste Szenarist der europäischen Comics.  
 
'''René Goscinny''' (* 14.8.1926 in Paris; † 5.11.1977 in Paris) war der erfolgreichste Szenarist der europäischen Comics.  
  
Als Sohn polnisch/ukrainischer Eltern mit französischer Staatsangehörigkeit wuchs er in Buenos Aires auf und wanderte 1945 nach New York aus, um für Disney zu arbeiten - als daraus nichts wurde, ließ er sich 1950 in Brüssel nieder. Ende 1951 traf er seinen wichtigsten Weggefährten, [[Albert Uderzo]], mit dem er zunächst von 1952 bis 1956 ''Jehan Pistolet'' und von 1954 bis 1957 ''Luc Junior'' für die Beilage Junior der Tageszeitung La Libre Belgique realisierte.  
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Als Sohn polnisch/ukrainischer Eltern mit französischer Staatsangehörigkeit wuchs er in Buenos Aires auf und wanderte 1945 nach New York aus, um für Disney zu arbeiten - als daraus nichts wurde, ließ er sich 1950 in Brüssel nieder. Ende 1951 traf er seinen wichtigsten Weggefährten, [[Albert Uderzo]], mit dem er zunächst von 1952 bis 1956 ''Jehan Pistolet'' (dt.: ''Pitt Pistol'' bei Ehapa) und von 1954 bis 1957 ''Luc Junior'' (dt. in Collection Al Uderzo 2 und 5 bei Ehapa) für die Beilage Junior der Tageszeitung La Libre Belgique realisierte.  
  
Kurz darauf arbeitete er auch für [[Spirou]], wo er sich von 1955 bis 1968 fast ausschließlich auf die Szenarios für [[Morris]]' ''Lucky Luke'' konzentrierte. Für [[Tintin]] arbeitete er mit diversen Künstlern zusammen: [[André Franquin|Franquin]] (''Modeste et Pompon'', dt.: ''Mausi und Paul''), [[Maurice Maréchal|Maréchal]] (''Prudence Petitpas'', dt.: [[Oma Pfiffig]]), [[Berck]] (''Strapontin'', dt.: ''Kasimir'' in [[Zack]]), [[Dino Attanasio|Attanasio]] (''Spaghetti'') und wiederum [[Albert Uderzo|Uderzo]] (''Oumpah-Pah''). Zwischen 1959 und 1965 entstanden zudem für Sud-Ouest-Dimanche und [[Pilote]] die Kurzgeschichten um ''Le Petit Nicolas'' (''Der kleine Nick''), illustriert von Jean-Jacques Sempé.  
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Kurz darauf arbeitete er auch für [[Spirou]], wo er sich von 1955 bis 1968 fast ausschließlich auf die Szenarios für [[Morris]]' ''Lucky Luke'' konzentrierte. Für [[Tintin]] arbeitete er mit diversen Künstlern zusammen: [[André Franquin]] (''Modeste et Pompon'', dt.: ''Mausi und Paul'' bei Comicplus), [[Maurice Maréchal]] (''Prudence Petitpas'', dt.: [[Oma Pfiffig]]), [[Berck]] (''Strapontin'', dt.: ''Kasimir'' in [[Zack]] und beim All Verlag), [[Dino Attanasio]] (''Spaghetti'' beim All Verlag) und wiederum [[Albert Uderzo|Uderzo]] (''Oumpah-Pah'', dt.: ''Umpah-Pah'' bei Ehapa). Zwischen 1959 und 1965 entstanden zudem für Sud-Ouest-Dimanche und [[Pilote]] die Kurzgeschichten um ''Le Petit Nicolas'' (''Der kleine Nick''), illustriert von Jean-Jacques Sempé (von 1956 bis 1958 hatte die Serie in Le Moustique als Comic debütiert).  
  
Das Comicmagazin [[Pilote]] war 1959 von Goscinny mitbegründet worden. In der ersten Nummer debütierte die mit Abstand populärste Schöpfung des Teams Uderzo/Goscinny: ''Astérix''. Die Abenteuer des unbeugsamen Galliers sollten sich innerhalb weniger Jahre zur erfolgreichsten europäischen Comicserie überhaupt entwickeln. Eine andere erwähnenswerte Goscinny-Serie des Magazins waren ab 1965 die von Gotlib gezeichneten ''Dingodossiers''. Von 1963 bis 1974 war Goscinny Chefredakteur bei Pilote, das sich unter ihm zum vielseitigsten und experimentierfreudigsten frankobelgischen Comicmagazin der späten 60er und frühen 70er Jahre entwickelte. 1968 holte er auch [[Morris]] und dessen einsamen Cowboy nach Pilote, ebenso den schändlichen Großwesir ''Iznogoud'', der 1962 in Zusammenarbeit mit [[Jean Tabary]] für Record entstanden war.
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Das Comicmagazin [[Pilote]] war 1959 von Goscinny mitbegründet worden. In der ersten Nummer debütierte die mit Abstand populärste Schöpfung des Teams Uderzo/Goscinny: ''Astérix''. Die Abenteuer des unbeugsamen Galliers sollten sich innerhalb weniger Jahre zur erfolgreichsten europäischen Comicserie überhaupt entwickeln. Eine andere erwähnenswerte Goscinny-Serie des Magazins waren ab 1965 die von Gotlib (d.i. Marcel Gottlieb) gezeichneten ''Dingodossiers''. Von 1963 bis 1974 war Goscinny Chefredakteur bei Pilote, das sich unter ihm zum vielseitigsten und experimentierfreudigsten frankobelgischen Comicmagazin der späten 60er und frühen 70er Jahre entwickelte. 1968 holte er auch [[Morris]] und dessen einsamen Cowboy nach Pilote, ebenso den schändlichen Großwesir ''Iznogoud'', den er 1962 in Zusammenarbeit mit [[Jean Tabary]] für Record geschaffen hatte.  
 
 
Nach Differenzen mit dem Verleger [[Dargaud]] verließ Goscinny das Magazin 1974 und wandte sich dem Zeichentrickfilm zu: mit Uderzo und Pierre Tchernia gründete er noch im selben Jahr in Paris das kurzlebige "Studio Idéfix", das "Asterix erobert Rom" und "Lucky Luke: Sein größter Trick" produzierte. 1977 starb Goscinny bei einem ärztlichen Belastungstest auf dem Ergometer an einem Herzinfarkt. ''Asterix'', ''Lucky Luke'', ''Isnogud'' und ''Der kleine Nick'' machten zumindest seinen Namen unsterblich.  
 
  
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Nach Differenzen mit dem Verleger [[Dargaud]] verließ Goscinny das Magazin 1974 und wandte sich dem Zeichentrickfilm zu: mit Uderzo und Pierre Tchernia gründete er noch im selben Jahr in Paris das kurzlebige Studio Idéfix, das die Kinofilme "Asterix erobert Rom" und "Lucky Luke: Sein größter Trick" produzierte. Im Alter von nur 51 Jahren erlag René Goscinny 1977 bei einem ärztlichen Belastungstest auf dem Ergometer einem Herzinfarkt. ''Asterix'', ''Lucky Luke'', ''Isnogud'' und ''Der kleine Nick'' machten zumindest seinen Namen unsterblich.
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== Goscinny bei Kauka ==
 
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*[[Pitt Pistol]] - Jehan Pistolet bzw. Jehan Soupolet
 
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*[[Spaghetti]] - Spaghetti  
 
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*[[Umpah-Pah und Doppelskalp]] - Oumpah-Pah  
 
*[[Umpah-Pah und Doppelskalp]] - Oumpah-Pah  
 
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== Weblinks ==
 
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*[http://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Goscinny Goscinny in der Wikipedia] (ausführlichere Version dieses Artikels)  
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_Goscinny Goscinny in der Wikipedia] (ausführlichere Version dieses Artikels)  
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*[http://www.librairiegoscinny.com/spip.php?article409 Ausführliche Bio bei librairiegoscinny.com (deutsch!)]
 
*[http://www.goscinny.net/ offizielle Goscinny-Seite (frz.)]
 
*[http://www.goscinny.net/ offizielle Goscinny-Seite (frz.)]
 
*[http://lambiek.net/artists/g/goscinny.htm Goscinny in der Lambiek-Comiclopedia (engl.)]  
 
*[http://lambiek.net/artists/g/goscinny.htm Goscinny in der Lambiek-Comiclopedia (engl.)]  

Aktuelle Version vom 18. Dezember 2021, 00:26 Uhr

René Goscinny (* 14.8.1926 in Paris; † 5.11.1977 in Paris) war der erfolgreichste Szenarist der europäischen Comics.

Als Sohn polnisch/ukrainischer Eltern mit französischer Staatsangehörigkeit wuchs er in Buenos Aires auf und wanderte 1945 nach New York aus, um für Disney zu arbeiten - als daraus nichts wurde, ließ er sich 1950 in Brüssel nieder. Ende 1951 traf er seinen wichtigsten Weggefährten, Albert Uderzo, mit dem er zunächst von 1952 bis 1956 Jehan Pistolet (dt.: Pitt Pistol bei Ehapa) und von 1954 bis 1957 Luc Junior (dt. in Collection Al Uderzo 2 und 5 bei Ehapa) für die Beilage Junior der Tageszeitung La Libre Belgique realisierte.

Kurz darauf arbeitete er auch für Spirou, wo er sich von 1955 bis 1968 fast ausschließlich auf die Szenarios für Morris' Lucky Luke konzentrierte. Für Tintin arbeitete er mit diversen Künstlern zusammen: André Franquin (Modeste et Pompon, dt.: Mausi und Paul bei Comicplus), Maurice Maréchal (Prudence Petitpas, dt.: Oma Pfiffig), Berck (Strapontin, dt.: Kasimir in Zack und beim All Verlag), Dino Attanasio (Spaghetti beim All Verlag) und wiederum Uderzo (Oumpah-Pah, dt.: Umpah-Pah bei Ehapa). Zwischen 1959 und 1965 entstanden zudem für Sud-Ouest-Dimanche und Pilote die Kurzgeschichten um Le Petit Nicolas (Der kleine Nick), illustriert von Jean-Jacques Sempé (von 1956 bis 1958 hatte die Serie in Le Moustique als Comic debütiert).

Das Comicmagazin Pilote war 1959 von Goscinny mitbegründet worden. In der ersten Nummer debütierte die mit Abstand populärste Schöpfung des Teams Uderzo/Goscinny: Astérix. Die Abenteuer des unbeugsamen Galliers sollten sich innerhalb weniger Jahre zur erfolgreichsten europäischen Comicserie überhaupt entwickeln. Eine andere erwähnenswerte Goscinny-Serie des Magazins waren ab 1965 die von Gotlib (d.i. Marcel Gottlieb) gezeichneten Dingodossiers. Von 1963 bis 1974 war Goscinny Chefredakteur bei Pilote, das sich unter ihm zum vielseitigsten und experimentierfreudigsten frankobelgischen Comicmagazin der späten 60er und frühen 70er Jahre entwickelte. 1968 holte er auch Morris und dessen einsamen Cowboy nach Pilote, ebenso den schändlichen Großwesir Iznogoud, den er 1962 in Zusammenarbeit mit Jean Tabary für Record geschaffen hatte.

Nach Differenzen mit dem Verleger Dargaud verließ Goscinny das Magazin 1974 und wandte sich dem Zeichentrickfilm zu: mit Uderzo und Pierre Tchernia gründete er noch im selben Jahr in Paris das kurzlebige Studio Idéfix, das die Kinofilme "Asterix erobert Rom" und "Lucky Luke: Sein größter Trick" produzierte. Im Alter von nur 51 Jahren erlag René Goscinny 1977 bei einem ärztlichen Belastungstest auf dem Ergometer einem Herzinfarkt. Asterix, Lucky Luke, Isnogud und Der kleine Nick machten zumindest seinen Namen unsterblich.

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