Sandro Costa

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Sandro Costa

Der gebürtige Römer Sandro Costa war einer der produktivsten Kauka-Zeichner aller Zeiten. Er lebt und arbeitet bis heute in Rom, ist geschieden und hat keine Kinder. Neben seiner Arbeit an Comics unterrichtet er heute auch Comiczeichnen und filmische Szenographie an einem Kunstinstitut in Rom. Er ist seit jeher ein leidenschaftlicher Freund der Luftfahrt und besitzt auch selbst einen Pilotenschein. Der Vegetarier überlässt es lieber anderen, sein wahres Alter zu schätzen, man ist schließlich so alt, wie man sich fühlt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem früheren Chefzeichner Vjekoslav Kostanjsek, der häufig verkürzend Kosta genannt wurde!

Werdegang

Costa in der Luft

Sandro Costa, der vor allem Milton Caniff (Steve Canyon, Terry & the Pirates), Alex Raymond (Flash Gordon) und nicht zuletzt Franquin zu seinen Vorbildern zählt, war erst 16 Jahre alt, als sein erster Comic in einem italienischen Magazin veröffentlicht wurde: ein Tier-Funny über einen Hasen, der - was sonst - Luftpilot ist. Bei seiner Arbeit für das Magazin Miao machte Costa 1965 Bekanntschaft mit einem anderen Zeichner, der seinen Lebensweg für die nächsten dreißig Jahre immer wieder kreuzen sollte: Massimo Fecchi.

Costa (2.v.l) mit den Giolitti-Veteranen Valeriani (2.v.r.) und Fecchi (r.)

Für das TV-Magazin Telezecchino erfand und zeichnete Costa ab den späten 60er Jahren den Funny-Comic um den Piloten Joe Razzo. Diese Serie, von der er an die 3000 Seiten produzierte, erschien hierzulande von 1972 bis 1977 als Joe Razzo & Co im Bastei-Taschenbuch Das fröhliche Feuerwerk (später: Feuerwerk/Felix Feuerwerk) und von 1982 bis 1984 unter dem Titel Joe Razzo und die Muntermacher als eigenständige Taschenbuchreihe des Verlags. In Zusammenarbeit mit seinem älteren Bruder Sergio Costa (*1935) zeichnete er für Telezecchino nach Szenarios von Isa Mogherini auch die Serie Nonna HZ-333, die auf deutsch unter dem Titel Tante Polly 1000 Volt ebenfalls in Feuerwerk erschien. In den 70er Jahren war der Künstler Bestandteil des Studios Giolitti, wo er an Tweety & Sylvester und anderen Warner-Bros.-Serien arbeitete. Für eine US-Agentur zeichnete und malte er Fantasy-Figuren im Format 100x70.

Seit den 70er Jahren war Costa auch im Bereich der Kauka-Comics tätig und tuschte zunächst die Arbeiten Fecchis. Seine Handschrift als Inker der Fix und Foxi-Geschichten ist ab etwa FF 24/1976 zu erkennen. In FF 1/1978 erschien sein erstes eigenständiges Werk mit Lupo in der Hauptrolle. Neben etlichen Episoden rund um die Fix und Foxi-Familie stammten die meisten Hops und Stops-Comics der 80er Jahre ebenfalls aus seiner Feder. Nach eigenen Angaben gestaltete er von 1978 bis 1994 um die 3500 Kauka-Comicseiten, tatsächlich waren es aber über 6000 (mind. 5872 Seiten zzgl. 217 Taschenbuchseiten)!

Costa (2.v.l) mit Facendis (r.), Weller (verdeckt), Fecchi und Fecchis Gattin (l., Buon appetito!)

Sandro Costa denkt sehr gern zurück an die Zeit, in der er für Fix und Foxi gearbeitet hat. Die Redaktion des Pabel-Verlags organisierte für die Zeichner jedes Jahr Treffen und Besuche, was sehr wichtig war für eine gute Zusammenarbeit im Team. Diese Treffen fanden natürlich auch in Italien statt. Costa: "Ich erinnere mich mit Freude daran, wenn wir die Mitarbeiter trafen und wie wir darüber sprachen, welche Art von Geschichten man erzählen könnte und vor allem, wie man das Temperament der Figuren grafisch umsetzen kann." Bei den Treffen wurde freilich nicht nur über die Arbeit gesprochen, sondern auch das gute italienische Essen genossen. Die Einstellung von Fix und Foxi im Jahre 1994 hat Costa sehr bedauert.

Selbstkarikatur als Pilot am Zeichenbrett

Nach seiner langjährigen Arbeit für Pabel befasste sich der Italiener zeichnerisch zunächst mit der Geschichte der Abruzzen für eine täglich erscheinende Regionalzeitschrift. Später begann er seine Arbeit für das italienische Luftfahrtministerium, das die Zeitschrift Aeronautica Giovani herausgibt. Costa schuf dafür eine historische Comicserie im realistischen Stil über italienische Luftpiloten während des 2. Weltkriegs und ihre wahren Erlebnisse. Für diese Serie, die bis heute in unregelmäßigen Abständen erscheint, zeichnete Sandro Costa bislang ca. 430 Seiten. Die Themen und Szenarien der Fliegergeschichten sowie die Zeichnungen von der Bleistift- bis zur Tuschezeichnung stammen vollständig von ihm. Jede Episode umfasst 8 bis 16 Seiten.

Zum Neustart des FF-Magazins von Tigerpress im Jahre 2005 steuerte Sandro Costa eine Illustration mit der FF-Familie bei, die u.a. als Adventskalender-Motiv in Fix & Foxi 12/2005 Verwendung fand. Danach kamen zu seinem Bedauern keine weiteren Anfragen mehr, obwohl der Künstler, wie er selbst beteuert, wirklich sehr gern wieder Kauka-Comics zeichnen würde.


Auto, Costa, Schrott

Rasante "Road-Comics" des Zeichners


Weblinks



Costa-Galerie

Kauka-Comics

SCosta stilfun03.jpg














Flieger-Serie