Tiberio Colantuoni: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Tiberio Freemann Colantuoni Trevelyan''' (* 20. Mai 1935 in Rom, † 1. Januar 2007 in Mailand) war als Keramikmaler tätig, bevor er sich ab Mitte der 50er Jahre den Comics widmete. Von 1965 bis ca. 1974 war er für [[Rolf Kauka|Kauka]] tätig und zeichnete [[Fix und Foxi]] sowie [[Fridolin]] und auch die erste Geschichte mit den [[Die Pichelsteiner|Pichelsteinern]]. Der plakative, cartoon-artige Zeichenstil, mit dem er in den 60ern die FF-Familie aufs Papier brachte, nimmt ein wenig den von [[Florian Julino]] in den 70ern vorweg.
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[[Datei:F-Colan.jpg|thumb|right|230px|Tiberio Colantuoni]]
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[[Datei:Eusebia2.jpg|thumb|right|Colantuoni in [[Fix und Foxi Sonderheft Ferien 1972|FF Ferien 1972]]]]
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'''Tiberio Freemann Colantuoni Trevelyan''' (* 20. Mai 1935 in Rom; † 1. Januar 2007 in Mailand) war ein italienischer Comiczeichner, der hierzulande vor allem durch seine Disney- und Kauka-Comics bekannt ist.
  
Vor allem bei [[Fridolin]] nahm sich Colantuoni einige künstlerische Freiheiten heraus: [[Napoleon]] schrumpfte auf eine für eine Maus adäquate Größe zusammen, während der Kater bei ihm ein mit Zylinder und Stöckchen versehener Dandy war. Der Colantuoni'sche Fridolin hat zweifellos den weiteren Werdegang der Figur [[Hops]] beeinflusst.
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Ursprünglich als Keramikmaler tätig, zog er 1954 von Rom nach Mailand, um sich den Comics zu widmen. Für den Verlag Alpe zeichnete er die Serien ''Tiramolla'', ''Cucciolo'', ''Lo Sceriffo Fox'' (von Giorgio Rebuffi) und ''Maramao'' (von [[Luciano Bottaro]]) und schuf mit ''Sfortunino'' seinen ersten eigenen Helden.  
  
Der Zeichner gehörte [[Luciano Bottaro|Bottaros]] Studio Bierreci an und zeichnete von 1974 bis zu seinem Tode Disney-Comics, oft auch als Inker von [[Maria Luisa Uggetti]]. Neben seiner Arbeit für Kauka und Disney zeichnete er für den italienischen Markt auch diverse andere Serien. Seine bekannteste Eigenkreation ist der Gorilla ''Bongo''.  
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Um 1955 begann der Zeichner seine langjährige Tätigkeit für den damals neugegründeten Verlag von Renato Bianconi, einem ehemaligen Alpe-Mitstreiter. Für Bianconi zeichnete Colantuoni die Bottaro-Serie ''Pik e Pok'' (nach Szenarios von [[Michele Gazzarri]]), ''Nonna Abelarda'', ''Mago Merlotto'', ''Braccio di Ferro'' (Popeye), ''Felix'' (the Cat) und laut eigener Aussage praktisch auch alle anderen Serien des Verlags. Für ''Nonna Abelarda'' schuf er mit ''Volpetto'', ''Nik e Nok'' und ''Bongo'' Nebenfiguren, die sich später zu eigenständigen Serien weiterentwickelten. Der Gorilla ''Bongo'', dessen Urversion bereits 1955 das Licht der Comicwelt erblickt hatte, war die populärste Kreation des Zeichners und erhielt in Italien in den 70er Jahren mit Bongo und Super Bongo gleich zwei eigene Publikationen. 1973 kreierte Colantuoni in Teamarbeit mit [[Alberico Motta]] eine Comic-Adaption von ''Pinocchio'', 1988 entstand mit ''Gastone e l'Ombra'' eine weitere Eigenkreation des Zeichners für Bianconi.
  
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Ab 1965 arbeitete Colantuoni auch für [[Rolf Kauka|Kauka]], für dessen Publikationen er die erste veröffentlichte Geschichte mit den [[Die Pichelsteiner|Pichelsteinern]], neun [[Fridolin]]-Episoden sowie [[Fix und Foxi]] zeichnete. Der plakative, cartoon-artige Zeichenstil, mit dem er die FF-Familie aufs Papier brachte, weckt gelegentlich Erinnerungen an den von [[Florian Julino]]. Vor allem bei [[Fridolin]] nahm sich Colantuoni einige künstlerische Freiheiten heraus: [[Napoleon]] schrumpfte auf eine für eine Maus adäquate Größe zusammen, während der Kater bei ihm ein mit Zylinder und Stöckchen versehener Dandy war. Der Colantuoni'sche Fridolin hat zweifellos den weiteren Werdegang der Figur [[Hops]] beeinflusst. In den frühen 1970er Jahren erschienen nur noch wenige Kauka-Comics des Zeichners, ein unveröffentlichter Dreiseiter wurde später noch für [[Fix und Foxi Riesen Comic 4|FF Riesen Comic 4]] ausgegraben.
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Ab den 70er Jahren gehörte Colantuoni [[Luciano Bottaro|Bottaros]] Studio Bierreci an, über das er 1974/75 die Bottaro-Serie ''Big Tom'' für das Magazin [[Corriere dei Piccoli]] zeichnete und mit ''Prato e Asfalto'' eine eigene Serie kreierte, die in diversen italienischen Zeitungen erschien. Ebenfalls über das Studio kam er zu den Disney-Comics, denen er sich von Ende 1974 bis zu seinem Tode widmete, oft als Inker von [[Maria Luisa Uggetti]]. Eine weitere Gemeinschaftsproduktion dieses Duos für das Studio waren in den späten 70er Jahren die Comics um das Känguru ''Dusty'', das seinen Ursprung in TV-Spots für den Umweltschutz hatte. Ab 1981 wandten sich die beiden ehemaligen Kauka-Zeichner sporadisch auch wieder [[Fix und Foxi]] zu, ab dem folgenden Jahr ebenfalls im Team.
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== Weblinks ==
 
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*[http://lambiek.net/artists/c/colantuoni_tiberio.htm Colantuoni in der Lambiek Comiclopedia (engl.)]
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*[http://www.originalcomics.it/autori/cvautore.asp?midautore=13 Präsentation der Arbeiten Colantuonis bei Originalcomics.it] (ital.)
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*[http://lambiek.net/artists/c/colantuoni_tiberio.htm Colantuoni in der Lambiek Comiclopedia] (engl.)
 
*[http://coa.inducks.org/creator.php/x/TCo/date Colantuoni im Inducks]
 
*[http://coa.inducks.org/creator.php/x/TCo/date Colantuoni im Inducks]
*[http://www.inkonline.info/bongo.htm Bongo (ital.)]
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*[http://www.inkonline.info/colantuoni.htm Interview bei Ink Online] (ital.)
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*[http://www.inkonline.info/bongo.htm Bongo] (ital.)
  
[[Kategorie:Zeichner (Kauka-Comics)]]
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[[Kategorie:Zeichner (Kauka-Comics)|Colantuoni]]

Version vom 8. Mai 2019, 23:30 Uhr

Tiberio Colantuoni
Colantuoni in FF Ferien 1972

Tiberio Freemann Colantuoni Trevelyan (* 20. Mai 1935 in Rom; † 1. Januar 2007 in Mailand) war ein italienischer Comiczeichner, der hierzulande vor allem durch seine Disney- und Kauka-Comics bekannt ist.

Ursprünglich als Keramikmaler tätig, zog er 1954 von Rom nach Mailand, um sich den Comics zu widmen. Für den Verlag Alpe zeichnete er die Serien Tiramolla, Cucciolo, Lo Sceriffo Fox (von Giorgio Rebuffi) und Maramao (von Luciano Bottaro) und schuf mit Sfortunino seinen ersten eigenen Helden.

Um 1955 begann der Zeichner seine langjährige Tätigkeit für den damals neugegründeten Verlag von Renato Bianconi, einem ehemaligen Alpe-Mitstreiter. Für Bianconi zeichnete Colantuoni die Bottaro-Serie Pik e Pok (nach Szenarios von Michele Gazzarri), Nonna Abelarda, Mago Merlotto, Braccio di Ferro (Popeye), Felix (the Cat) und laut eigener Aussage praktisch auch alle anderen Serien des Verlags. Für Nonna Abelarda schuf er mit Volpetto, Nik e Nok und Bongo Nebenfiguren, die sich später zu eigenständigen Serien weiterentwickelten. Der Gorilla Bongo, dessen Urversion bereits 1955 das Licht der Comicwelt erblickt hatte, war die populärste Kreation des Zeichners und erhielt in Italien in den 70er Jahren mit Bongo und Super Bongo gleich zwei eigene Publikationen. 1973 kreierte Colantuoni in Teamarbeit mit Alberico Motta eine Comic-Adaption von Pinocchio, 1988 entstand mit Gastone e l'Ombra eine weitere Eigenkreation des Zeichners für Bianconi.

Ab 1965 arbeitete Colantuoni auch für Kauka, für dessen Publikationen er die erste veröffentlichte Geschichte mit den Pichelsteinern, neun Fridolin-Episoden sowie Fix und Foxi zeichnete. Der plakative, cartoon-artige Zeichenstil, mit dem er die FF-Familie aufs Papier brachte, weckt gelegentlich Erinnerungen an den von Florian Julino. Vor allem bei Fridolin nahm sich Colantuoni einige künstlerische Freiheiten heraus: Napoleon schrumpfte auf eine für eine Maus adäquate Größe zusammen, während der Kater bei ihm ein mit Zylinder und Stöckchen versehener Dandy war. Der Colantuoni'sche Fridolin hat zweifellos den weiteren Werdegang der Figur Hops beeinflusst. In den frühen 1970er Jahren erschienen nur noch wenige Kauka-Comics des Zeichners, ein unveröffentlichter Dreiseiter wurde später noch für FF Riesen Comic 4 ausgegraben.

Ab den 70er Jahren gehörte Colantuoni Bottaros Studio Bierreci an, über das er 1974/75 die Bottaro-Serie Big Tom für das Magazin Corriere dei Piccoli zeichnete und mit Prato e Asfalto eine eigene Serie kreierte, die in diversen italienischen Zeitungen erschien. Ebenfalls über das Studio kam er zu den Disney-Comics, denen er sich von Ende 1974 bis zu seinem Tode widmete, oft als Inker von Maria Luisa Uggetti. Eine weitere Gemeinschaftsproduktion dieses Duos für das Studio waren in den späten 70er Jahren die Comics um das Känguru Dusty, das seinen Ursprung in TV-Spots für den Umweltschutz hatte. Ab 1981 wandten sich die beiden ehemaligen Kauka-Zeichner sporadisch auch wieder Fix und Foxi zu, ab dem folgenden Jahr ebenfalls im Team.

Weblinks