Turk

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Der Wallone Philippe Liégeois (* 08.07.1947 in Durbuy, Belgien), besser bekannt unter seinem Pseudonym Turk, ist seit den 70er Jahren einer der erfolgreichsten belgischen Comiczeichner.

Bereits mit 16 Jahren fand er Arbeit in den Zeichenstudios von Dupuis in Brüssel. Als er dort neben etlichen Berühmtheiten der damaligen frankobelgischen Comic-Szene auch auf Bob de Groot traf, war das der Beginn einer langen und fruchtbaren Zusammenarbeit, die bis heute andauert. Für Spirou kreierten die beiden 1968 die Figur Archimède, die es auf drei Mini-récits (Mini-Comics) brachte. Ähnlich wie später bei Tome & Janry, die in den frühen 80ern als Assistenten für sie arbeiten sollten, gab es in den frühen Jahren der Zusammenarbeit von Turk & De Groot keine strikte Trennung zwischen Zeichner und Szenarist; erst mit der Zeit wurde Turk zum alleinigen Zeichner der gemeinsamen Serien.

Der Durchbruch kam bereits 1969, als das Duo für Tintin die Robin Hood-Parodie Robin Dubois (dt.: Robin Ausdemwald) schuf, die später in Pif und im holländischen Eppo fortgesetzt wurde. Die Serie, hierzulande vor allem durch Yps bekannt, war von Anfang an ein großer Erfolg bei den Lesern, und bis 1998 entstanden zahlreiche Kurzgeschichten und Gags. 2007 wagte De Groot mit den Zeichnern Miguel Diaz Vizoso und Ludo Borecki vom Studio Peyo ein Comeback des Naturburschen.

1970 bot Tintin-Chefredakteur Greg Turk & De Groot die Serie Clifton (dt.: Percy Pickwick) an, die seit ihrer Kreation durch Raymond Macherot im Jahre 1959 eher obskur vor sich hingedümpelt hatte. Turk und De Groot führten auch diese Serie, teilweise unter Beteiligung Gregs bei den Szenarios, zum Erfolg: Indem er den markanten Schnurrbart des Schnüffel-Colonels vereinfachter, aber ungleich wirkungsvoller darstellte als seine Vorgänger, trug Turk maßgeblich zum hohen Wiedererkennungswert der Figur bei. 1983 trat er die Zeichnungen zur Serie wegen Arbeitsüberlastung an Bédu ab.

Nebenbei zeichnete Turk von 1972 bis 1976 die Hintergründe für die Serie Club des Peurs-de-rien (dt.: Junior und der Klub der Furchtlosen in MV Comix bzw. Der Club der Furchtlosen in Band 5 der Reihe Funny-Classics im Feest-Verlag) des Zeichners Tibet, erschienen in Chez Nous Junior. Etwa zur selben Zeit war er einer der zahlreichen Assistenten Gregs an dessen Serie Les As (dt.: Die 5 Asse in Felix Sonderheft/Großband), erschienen in Pif Gadget. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit Greg entstand Alice au pays des merveilles, eine Comic-Adaption von Alice im Wunderland, die 1972 in Le Soir Jeunesse erschien und 1973 von Lombard auch als Album herausgebracht wurde. Die Zeichnungen hierzu teilten sich Daluc (= Dany & Dupa) und Turbo (= Turk & De Groot).

1975 war die Zeit reif für eine weitere erfolgreiche Serie des Teams Turk & De Groot, und so erblickte im Achille Talon Magazine, einem Ableger von Pilote, mit Léonard (dt.: Leonardo) ein Genie das Licht der Comicwelt: nach Sagenheld Robin Hood begab man sich nun an die Entmystifizierung Leonardo da Vincis. Auch diese Serie fand sich später im holländischen Eppo und in Pif wieder und wird bis heute von ihren Schöpfern weitergeführt.

Für sein neustes Projekt ersetzte Turk überraschenderweise seinen langjährigen Mitstreiter De Groot durch den Szenaristen Clarke (d.i. Frédéric Seron, ein Neffe von Pierre Seron). Die Alben mit Docteur Bonheur kommen seit Mai 2007 bei Le Lombard zur Veröffentlichung.

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