Walter Neugebauer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kaukapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 4: Zeile 4:
 
[[Bild:WNeugebauer_01.jpg|thumb|right|Walter Neugebauer]]  
 
[[Bild:WNeugebauer_01.jpg|thumb|right|Walter Neugebauer]]  
 
[[Bild:NeugebauerFoto.jpg|thumb|right|Walter Neugebauer in den 50ern]]
 
[[Bild:NeugebauerFoto.jpg|thumb|right|Walter Neugebauer in den 50ern]]
Der Comiczeichner und Trickfilmer '''Walter Neugebauer'''  (* 28. März 1921 in Tuzla, Jugoslawien; † 31. Mai 1992 in Geretsried bei München) wuchs als Sohn deutschstämmiger Eltern in Zagreb (Kroatien) auf. Schon mit 12 Jahren hatte er Zeichnungen in einem katholischen Gemeindeblatt untergebracht. Mit 14 Jahren illustrierte er die Kinderseite der Zeitung Novosti.
+
Der Comiczeichner und Trickfilmer '''Walter Neugebauer'''  (* 28. März 1921 in Tuzla, Jugoslawien; † 31. Mai 1992 in Geretsried bei München) wuchs als Sohn deutschstämmiger Eltern in Zagreb (Kroatien) auf.  
 +
 
 +
== Werdegang ==
 +
===Prä-Kauka===
 +
Schon mit 12 Jahren brachte er Zeichnungen in einem katholischen Gemeindeblatt unter, mit 14 illustrierte er die Kinderseite der Zeitung Novosti. Für seine ersten Comics bediente er sich von 1935 bis 1937 für das Magazin Oko der Comicfiguren ''Modesty Blaise'' (''Gusarsko Blago'') und ''Nasdine Hodja'' (''Nasredin Hodze''). Mit dem Autor Branko Kovac schuf er weitere Comics für Hrvatski Dnevnik, mit seinem Bruder [[Norbert Neugebauer|Norbert]] für Novosti und Veseli Zabavnik. 1939 hob er das Magazin Mickeystrip mit aus der Taufe, zu dem er die Funny-Serie ''Bimbo Bambus'' beisteuerte. Zudem setzte er viele Geschichten für sein eigenes Comic-Magazin Veseli Vandrokas - später: Novi Vandrokas - um, darunter schon 1937 [[Winnetou, Häuptling der Apatschen|Winnetou]] (unvollendet). Als der Zweite Weltkrieg 1941 Jugoslawien erreichte, stellte er das Blatt ein und gründete mit seinem Bruder ein neues mit Namen Zabavnik. Das Texter/Zeichner-Gespann führte die Abenteuer von ''Bimbo Bambus'' weiter und schuf neue Serien wie ''Patuljak Nosko''. Nach dem Krieg kam das Aus für Zabavnik und Neugebauer zeichnete für satirische Zeitschriften wie Kerempuh. 1951 gründeten die Neugebauers das Zeichentrickfilm-Studio Duga-Film, das noch heute besteht und die "Zagreber Schule" begründete.
 +
 
 +
=== Kauka ===
 +
Als [[Rolf Kauka]] 1954 Station in Zagreb machte, lernte man sich kennen und der Münchner Verleger gab dem Studio Werbe-Zeichentrickfilme in Auftrag, u.a. für das BMW-Modell Isetta. 1955 kam Neugebauer nach München, um für Kauka den Zeichentrickfilm [[Münchhausen]] zu realisieren. Einige seiner Mitarbeiter - sein Bruder Norbert, [[Vladimir Magdić|Vlado Magdic]] und später [[Branimir Karabajić|Kara]] - folgten ihm. 
 +
 
 +
Zunächst "nebenbei", dann hauptberuflich, begann Neugebauer, [[Fix und Foxi]] zu zeichnen, und fügte dem kaukasischen Figuren-Kosmos 1957 [[Tom und Biber|Tom und Klein Biberherz]] hinzu. Er prägte den frühen [[Mischa]] und konnte endlich [[Winnetou, Häuptling der Apatschen|Winnetou]] beenden: Kauka veröffentlichte die Geschichte u.a. 1963 als "[[Winnetou Zeichenfilmbuch|Zeichenfilmbuch]]", welches das erste SC-Comicalbum Deutschlands darstellte. 1967 entwickelte der Künstler für Kauka den überaus erfolgreichen [[Bussi Bär]], 1972 schuf er mit Autor [[Ralf Geisler]] für das Bundesgesundheitsministerium den Anti-Drogen-Hund [[Wowman]], dessen Comics bei Kauka in [[Primo]] erschienen. Summa summarum hatte Neugebauer einen abstrakteren Comic-Stil für die Kauka-Figuren entwickelt, den er als interne Zeichenschule Anfang der 70er Jahre in den "Elementen der Kauka Comics" vorstellte.
 +
 
 +
=== Post-Kauka ===
 +
1972 feuerte Kauka seinen besten Mann wegen Unstimmigkeiten über Urheberrechte. Dieser gründete mit seiner Assistentin Gisela Künstner und [[Kurt Italiaander]] kurzerhand ein Zeichenstudio und arbeitete fortan für die Werbung. Für den Ehapa Verlag, für den er ab 1974 zahlreiche Disney-Titelbilder gezeichnet hatte (Donald Duck-Taschenbuch, Micky Maus, Goofy-Magazin), drehte er auch Zeichentrickwerbefilme fürs Fernsehen und war ansonsten maßgeblich an der Entwicklung von Werbefiguren wie Haribos Goldbär und Wrigleys Hubba (und) Bubba beteiligt.
 +
 
 +
In punkto Comics kreierte Neugebauer die Figur des ''Sport-Billy'', den er zeichnerisch für sechs Ehapa-Alben ("Sport Billys lustige Abenteuer in aller Welt", 1977/78) betreute, während er mit den Bastei-Heften ("Sport-Billy", 1980-83) nichts mehr zu tun hatte. Die Figur war das Maskottchen der Fußball-Weltmeisterschaft 1982, im selben Jahr entstand eine von der amerikanischen Produktionsfirma Filmation produzierte 26-teilige TV-Zeichentrickserie.
 +
<br>
 +
<br>
 +
[[Bild:Cepelin-Neugebauer 1.jpg|thumb|left|165px|Bimbo Bambus]]
 +
[[Bild:Patuljak Nosko 01.jpg|thumb|left|165px|Patuljak Nosko]]
 +
[[Bild:Strip Revija 23 - Prvi Ljudi 1.jpg|thumb|left|165px|Prvi Ljudi]]
 +
..
 +
[[Bild:Zabavnik-Mali Muk.jpg|thumb|left|165px|Zabavnik-Mali Muk]]
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
  
Für seine ersten Comics bediente er sich von 1935 bis 1937 der Comicfiguren ''Modesty Blaise'' (Gusarsko Blago) und ''Nasdine Hodja'' (Nasredin Hodze) für das Magazin Oko. Er arbeitete mit dem Autor Branko Kovac für Hrvatski Dnevnik und mit seinem Bruder Norbert an Comics wieder für Novosti und Veseli Zabavnik. 1939 hob er das Magazin Mickeystrip mit aus der Taufe und steuerte die Funny-Serie Bimbo Bambus bei.
 
  
Er blieb bei Mickeystrip bis 1940, dann setzte er viele Geschichten für seine eigenen Comic-Magazine Veseli Vandrokas und Novi Vandrokas um, darunter schon 1937 Winnetou (unvollendet). Als der Zweite Weltkrieg 1941 Jugoslawien erreichte, stellte er das Blatt ein und gründete mit seinem Bruder ein neues mit Namen Zabavnik. Sie führten die Abenteuer von Bimbo Bambus weiter und erschufen neue Serien wie Patuljak Nosko.
 
  
Nach dem Krieg kam das Aus für Zabavnik und Neugebauer zeichnete für satirische Zeitschriften wie Kerempuh. Die Neugebauers gründeten 1951 das Zeichentrickfilm-Studio Duga-Film. Als Rolf Kauka 1954 in Zagreb Station machte, lernten sie sich kennen und der Münchner Verleger gab Werbe-Zeichentrickfilme in Auftrag, u.a. für das BMW-Modell Isetta. Schließlich kam Neugebauer 1955 nach München um für Rolf Kauka den Zeichentrickfilm Münchhausen zu realisieren. Einige seiner Mitarbeiter folgten ihm. 
 
  
Neugebauer begann Fix und Foxi zu zeichnen. Er entwickelte einen abstrakteren Comic-Stil, den er als interne Zeichenschule Anfang der 70er Jahre in den Elementen der Kauka Comics vorstellte. Er beendete Winnetou und Kauka veröffentlichte die Geschichte u.a. 1963 als Zeichenfilmbuch, dem ersten SC-Comicalbum Deutschlands. Als künstlerischer Leiter kümmerte er sich auch um Tom und Biberherz und Bussi Bär.
 
  
Wegen Unstimmigkeiten über Urheberrechte wird Neugebauer 1972 von Kauka entlassen. Er gründete mit seiner Assistentin Gisela Künstner und Kurt Italiaander ein neues Studio und arbeitete für die Werbung. Für das Bundesgesundheitsministerium schuf er den Anti-Drogen-Hund Wowman und war z.B. an der Entwicklung von Haribos Goldbär, Sport-Billy und Wrighlys Hubba Bubba beteiligt. Für den Ehapa Verlag zeichnete er zahlreiche Micky Maus-Titelbilder und Zeichentrickwerbefilme.
 
  
[[Bild:Cepelin-Neugebauer 1.jpg|thumb|left|Bimbo Bambus]]
 
[[Bild:Patuljak Nosko 01.jpg|thumb|left|Patuljak Nosko]]
 
[[Bild:Strip Revija 23 - Prvi Ljudi 1.jpg|thumb|left|Prvi Ljudi]]
 
[[Bild:Zabavnik-Mali Muk.jpg|thumb|right|Zabavnik-Mali Muk]]
 
  
  
  
  
== Werdegang ==
 
=== Aktivitäten bei Kauka ===
 
=== Aktivitäten nach Kauka ===
 
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
  

Version vom 24. Juli 2007, 23:56 Uhr

Walter Neugebauer
Walter Neugebauer in den 50ern

Der Comiczeichner und Trickfilmer Walter Neugebauer (* 28. März 1921 in Tuzla, Jugoslawien; † 31. Mai 1992 in Geretsried bei München) wuchs als Sohn deutschstämmiger Eltern in Zagreb (Kroatien) auf.

Werdegang

Prä-Kauka

Schon mit 12 Jahren brachte er Zeichnungen in einem katholischen Gemeindeblatt unter, mit 14 illustrierte er die Kinderseite der Zeitung Novosti. Für seine ersten Comics bediente er sich von 1935 bis 1937 für das Magazin Oko der Comicfiguren Modesty Blaise (Gusarsko Blago) und Nasdine Hodja (Nasredin Hodze). Mit dem Autor Branko Kovac schuf er weitere Comics für Hrvatski Dnevnik, mit seinem Bruder Norbert für Novosti und Veseli Zabavnik. 1939 hob er das Magazin Mickeystrip mit aus der Taufe, zu dem er die Funny-Serie Bimbo Bambus beisteuerte. Zudem setzte er viele Geschichten für sein eigenes Comic-Magazin Veseli Vandrokas - später: Novi Vandrokas - um, darunter schon 1937 Winnetou (unvollendet). Als der Zweite Weltkrieg 1941 Jugoslawien erreichte, stellte er das Blatt ein und gründete mit seinem Bruder ein neues mit Namen Zabavnik. Das Texter/Zeichner-Gespann führte die Abenteuer von Bimbo Bambus weiter und schuf neue Serien wie Patuljak Nosko. Nach dem Krieg kam das Aus für Zabavnik und Neugebauer zeichnete für satirische Zeitschriften wie Kerempuh. 1951 gründeten die Neugebauers das Zeichentrickfilm-Studio Duga-Film, das noch heute besteht und die "Zagreber Schule" begründete.

Kauka

Als Rolf Kauka 1954 Station in Zagreb machte, lernte man sich kennen und der Münchner Verleger gab dem Studio Werbe-Zeichentrickfilme in Auftrag, u.a. für das BMW-Modell Isetta. 1955 kam Neugebauer nach München, um für Kauka den Zeichentrickfilm Münchhausen zu realisieren. Einige seiner Mitarbeiter - sein Bruder Norbert, Vlado Magdic und später Kara - folgten ihm.

Zunächst "nebenbei", dann hauptberuflich, begann Neugebauer, Fix und Foxi zu zeichnen, und fügte dem kaukasischen Figuren-Kosmos 1957 Tom und Klein Biberherz hinzu. Er prägte den frühen Mischa und konnte endlich Winnetou beenden: Kauka veröffentlichte die Geschichte u.a. 1963 als "Zeichenfilmbuch", welches das erste SC-Comicalbum Deutschlands darstellte. 1967 entwickelte der Künstler für Kauka den überaus erfolgreichen Bussi Bär, 1972 schuf er mit Autor Ralf Geisler für das Bundesgesundheitsministerium den Anti-Drogen-Hund Wowman, dessen Comics bei Kauka in Primo erschienen. Summa summarum hatte Neugebauer einen abstrakteren Comic-Stil für die Kauka-Figuren entwickelt, den er als interne Zeichenschule Anfang der 70er Jahre in den "Elementen der Kauka Comics" vorstellte.

Post-Kauka

1972 feuerte Kauka seinen besten Mann wegen Unstimmigkeiten über Urheberrechte. Dieser gründete mit seiner Assistentin Gisela Künstner und Kurt Italiaander kurzerhand ein Zeichenstudio und arbeitete fortan für die Werbung. Für den Ehapa Verlag, für den er ab 1974 zahlreiche Disney-Titelbilder gezeichnet hatte (Donald Duck-Taschenbuch, Micky Maus, Goofy-Magazin), drehte er auch Zeichentrickwerbefilme fürs Fernsehen und war ansonsten maßgeblich an der Entwicklung von Werbefiguren wie Haribos Goldbär und Wrigleys Hubba (und) Bubba beteiligt.

In punkto Comics kreierte Neugebauer die Figur des Sport-Billy, den er zeichnerisch für sechs Ehapa-Alben ("Sport Billys lustige Abenteuer in aller Welt", 1977/78) betreute, während er mit den Bastei-Heften ("Sport-Billy", 1980-83) nichts mehr zu tun hatte. Die Figur war das Maskottchen der Fußball-Weltmeisterschaft 1982, im selben Jahr entstand eine von der amerikanischen Produktionsfirma Filmation produzierte 26-teilige TV-Zeichentrickserie.

Bimbo Bambus
Patuljak Nosko
Prvi Ljudi

..

Zabavnik-Mali Muk














Literatur

Weblinks