Josep Gual

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Der Katalane Josep Gual Tutusaus (*1936 in Sant Quintí de Mediona, Barcelona) ist ein realistischer Comiczeichner und Illustrator, der hierzulande hauptsächlich durch die Peter Wiechmann-Serien Capitan Terror und Thomas der Trommler bekannt ist.

Der Bewunderer von Alex Raymond, Milton Caniff und Will Eisner besuchte die Escola d'Arts i Oficis Artístics in Barcelona. Das Comic-Handwerk eignete er sich über einen Workshop der Agentur Selecciones Ilustradas an, für die er in den 50er Jahren seine Zeichnerkarriere startete. In den 60er Jahren arbeitete er unter anderem für den Verlag Toray an dessen Spionageserien Brigada Secreta und Espionaje sowie der Arztserie Las Enfermeras. Ab 1967 fasste er über Selecciones Ilustradas auf dem internationalen Comicmarkt Fuß, der für sein weiteres Werk bestimmend bleiben sollte. Von Guals verbleibenden spanischen Arbeiten ist vor allem die 1969 mit Szenarist Victor Mora für das Magazin Cómics geschaffene Detektivserie Adam & Evans erwähnenswert, die auch in Frankreich Beachtung fand. In der Nullnummer sowie später in den Ausgaben 7 und 8 von Trinca fand sich 1971 der Comic "Tesoros ocultos", der später auf deutsch in Primo erschien.

Auf internationaler Ebene zeichnete Gual in den späten 60er Jahren zunächst Romantisches für den britischen Verlag Fleetway, um in der ersten Hälfte der 70er Jahre für die US-amerikanischen Horrormagazine Eerie, Creepy (beide beim Verlag Warren), Psycho, Scream (beide Skywald) und Grimm's Ghost Stories (Western) tätig zu werden. 1975/76 war er als dritter und letzter Zeichner von Peter Wiechmanns Piratenserie Capitan Terror über Bardon Art auch kurzzeitig für Kauka tätig. Die von Gual gezeichneten Episoden kamen hauptsächlich in der Zack-Ära der Serie zur Veröffentlichung. Zusammen mit Juan Sarompas setzte er für Wiechmann anschließend die historische Serie Thomas der Trommler um, die 1978/79 mit Unterbrechungen in den Yps-Ausgaben 132-196 erschien. In den späten 70er und frühen 80er Jahren wandte er sich wieder den britischen Comics zu und arbeitete für die Fleetway/IPC-Magazine Battle Picture Weekly und Action, die später zu Battle Action fusionierten, sowie das kurzlebige Misty, ein Horrormagazin für Mädchen.

In den 80er Jahren war Gual neben Sarompas und Manuel Carmona einer der Hauptzeichner der skandinavischen James Bond-Comics für den Verlag Semic. Für Egmont (damals noch Gutenberghus) setzte er - ganz andere Baustelle - über Comicon einige kurze Comics mit Donald Duck um, die zwischen 1984 und 1995 in den europäischen Disney-Comic-Publikationen erschienen. 1984 übernahm er vom ursprünglichen Zeichner John M. Burns den erotischen Zeitungssstrip George & Lynne, den er bis heute für die britische Tageszeitung The Sun zeichnet. Autor der Strips war Conrad (d.i. Conrad Frost), der das titelgebende Pärchen 1976 geschaffen hatte und bis zu seinem Tod 2005 szenaristisch betreute. Abseits dieser mittlerweile nur noch online erscheinenden Serie tauchten Guals Zeichnungen in den 90er Jahren unter anderem auch in der Reihe Commando Comics des Verlags D C Thomson auf. Er hat zudem Abenteuerbücher für Kinder illustriert und präsentiert auf Ausstellungen seit Mitte der 80er Jahre regelmäßig seine Ölgemälde.

Gual bei Kauka und Koralle


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