Hachel
Hubert Lambert, Künstlername Hachel (*28.10.1945 in Saint-Georges/Meuse), ist ein wallonischer Comiczeichner und -autor.
Bereits während des obligatorischen Kunststudiums am Institut Saint-Luc in Lüttich veröffentlichte er 1965/66 mit Mésaventure sans Paroles eine erste Gag-Serie in Spirou, der 1967 im selben Magazin mit "Le cheval de trois" noch ein Mini-récit folgte.
Nach dem Studium assistierte er als Freiberufler ab 1967 den beiden Zeichnern Mittéï und Edouard Aidans bei diversen Tintin-Serien. Für ersteren arbeitete er an Indésirable Désiré und Modeste et Pompon (dt.: Mausi und Paul bei Comicplus), für letzteren an Les Franval (dt.: Familie Franval in MV Comix), Tounga (dt.: Tunga in Zack), Bob Binn und Jeans Salik. Außerdem war er einer von zahlreichen Helfern Gregs bei dessen Pif-Serie Les As (dt.: Die 5 Asse in Felix Sonderheft/Großband).
Ende 1969 schuf Hachel seine bekannteste eigene Serie, den Gag-Comic Benjamin, der bis 1980 regelmäßig in Tintin und dem Taschenbuch Tintin Sélection erschien. Parallel zu seiner Arbeit für dieses Magazin war der Zeichner seit 1967 auch für die beiden Tageszeitungen La Wallonie und Vers l'Avenir tätig. Dort übernahm er von Aidans die Serie Dic Dinn und schuf selbst den realistischen Comic Yves Saint-Georges sowie vor allem die beiden Gag-Strips um Hündchen Puppy und Chaot Charlequin. Letzterer ist ein Benjamin-Abklatsch in blond, der ebenfalls dem Jahr 1969 entstammt.
Dem kurzlebigen Pilote-Ableger Achille Talon Magazine steuerte Hachel 1975/76 einige kurze Comics um Papa Talon bei, den Vater von Gregs Achille Talon (dt.: Albert Enzian bei Ehapa), die später auch als Album herauskamen. Für die Brüsseler Presseagentur A.L.I. schuf er 1976 die Charaktere Lil & Skip. Sein letzter Beitrag zu Tintin war 1980/81 eine Comic-Adaptation des Belvision-Mischfilms "Gullivers Reisen" (1977, mit Richard Harris in der Titelrolle), die er bereits Mitte der 70er Jahre, während der Produktionszeit des Films, gezeichnet hatte.
Nach seinem Weggang von Tintin führte der Zeichner Benjamin von 1981 bis 1983 noch in vier Alben weiter, wobei er Unterstützung von Szenarist Michel Dusart erhielt. Ferner erschienen 1994 bei Editions Soumillon zwei (Comic?)Alben, bei deren Helden es sich um klotzige Fantasiewesen zu handeln scheint: Le petit monde des Miniblocs.
Einen Großteil von Hachels Arbeit nimmt seit den 70er Jahren die Produktion von Spiele- und Rätselseiten ein. 1974 wurde er von A.L.I., einer Brüsseler Presseagentur, die belgische und ausländische Medien mit Comics, Kreuzworträtseln, Cartoons und Horoskopen versorgt, damit beauftragt, eine neue Abteilung "Spiele" aufzubauen. Zur Bewältigung des immensen Pensums gründete er das Studio Hachel, das zu der Zeit aus etwa zehn Mitarbeitern bestand. Im Jahr 1992 übernahm er für die Agentur auch die Leitung des Bereichs "Kreuzworträtsel". 1999 gründete er die in Romsée ansässige Firma Hachel Int., die international 120 Zeichner vertritt, und nahm damit 2004 die Arbeit für A.L.I. wieder auf.
Hachel bei Kauka
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