Sieglinde Sander
Sieglinde Sander (* 1943; † 201?) stieß 1958 als 15-jährige zur Kauka-Redaktion, für die sie bis 1991 tätig war. In den 60er Jahren teilweise noch als Zeichnerin von Fix und Foxi-Comics eingesetzt, schwenkte sie bald vollständig zur Grafikerin (Layout) und Koloristin um. Wahrscheinlich gehen die Farben der FF-Titelbilder aus den frühen 70er Jahren mit ihrer auffälligen "Leuchtkolorierung" auf sie zurück.
Porträt in FF 42/1968
In Fix und Foxi 42/1968 wurde Sieglinde Sander den jungen FF-Lesern vorgestellt:
10 Jahre schon bei Fix und Foxi...
Diese Woche feiert Siegi Sander ihr 10jähriges Fix und Foxi-Jubiläum. Wir feiern natürlich mit, denn wo es etwas zu feiern gibt, ist die Redaktion dabei. 10 Jahre, liebe Freunde, ist eine lange Zeit! 10 Jahre an einem Platz zu arbeiten, kann eine Ewigkeit bedeuten. Nicht für Siegi. Für sie sind die 10 Jahre buchstäblich verflogen! Sie kann sich noch ganz genau erinnern, wie sie zu uns kam.
Siegi war noch ein Schulmädchen, als sie bei einer Freundin ein Fix und Foxi-Heft liegen sah. Von dem Tag an war’s um sie geschehen. Siegi war von FF so begeistert, daß sie in jeder freien Minute FF-Figuren zeichnete. Schon mit 10 Jahren stand es für sie fest: Ich werde Zeichnerin! Trotz ihrer Eins im Zeichnen nahmen es die Eltern und der Lehrer mit Siegis Wunsch nicht ernst! Nach vier Jahren beharrte Siegi aber immer noch auf ihrem Wunsch. Im großen Familienrat wurde dann beschlossen, Siegi wird Dekorateurin. Das sei ein ordentlicher Beruf! Aber keiner hat mit Siegis Dickkopf gerechnet. Noch am letzten Schultag wetzte sie – mit ihrer Zeichenmappe unter dem Arm – einfach nach Grünwald. Sie fragte Rolf, ob er sie gebrauchen könnte. Rolf – ihm passiert so etwas fast täglich – war mißtrauisch. Ihm gefielen Siegis Zeichnungen zwar sehr gut – aber wenn es ans Figurenzeichnen geht, hat fast jeder versagt. Doch Siegi bekam ihren Probe-Auftrag. Als sie mit ihren Eltern in Italien Urlaub machte, ging sie nicht an den Strand, sondern zeichnete bei glühender Hitze auf Teufel komm 'raus! Nach drei Wochen stand Siegi mit hochrotem Kopf (nicht von der italienischen Sonne – sondern vor Aufregung) mit ihrer FF-Geschichte vor Rolf Kauka und seinem Chefzeichner. Rolf war begeistert, der Chefzeichner mäkelte: „Aber die Proportionen – nein, die stimmen überhaupt nicht!“ Darauf Rolf: „Na und, deswegen kommt sie ja, um das bei uns zu lernen.“ Und am nächsten Tag saß Siegi auf dem Platz, auf dem sie heute noch sitzt! Inzwischen ist Siegi eine perfekte Grafikerin geworden. Ihre Freude an den Farben hat ihr das Zeichnen ein bißchen vermiest. Unsere FF-Geschichten dürfen nur in Schwarzweiß gezeichnet werden. Also schlug Siegi die Grafiker-Laufbahn ein. Da konnte sie zeichnen, mit Farben spielen, Texte in die Seiten einordnen, Titelbilder colorieren usw. Eine vielseitige Arbeit für die vielseitig begabte Siegi. Das [in der Ausgabe enthaltene] Lupo-Poster hat sie übrigens mitgestaltet. Wenn irgend etwas verrückte Farben hat, dann wissen wir gleich – aha – das hat die Siegi gemacht, und ihr wißt es jetzt auch!
Identifizierte Comics
1965
- FF 473: o.T. (1 Seite)
- Lupo 6/1965: Gefängnisaufseher mit Herz (6 Seiten)
- FF 492: Die Schatzsuche (2 Seiten)
- FF 499: o.T. (1 Seite)
- FF 501: Fliegender Teppich (6 Seiten)
1966
(Diese Zuordnungen basieren auf der Aussage im Sotheby's-Katalog, dass die hier abgebildete Beispielseite von Sander gezeichnet wurde. Ob ihr Name, so wie damals üblich, handschriftlich auf dem Originalblatt vermerkt ist, wird leider nicht erwähnt. Bei diversen längeren FF-Comics von 1958/59 (in FF 156, 158, 159, 162, 165, 168, 171 und 172) könnte es sich um Frühwerke der Zeichnerin handeln, aber die Beweislage ist dürftig.)