Mischa

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Mischa ist eine humoristische Science-Fiction-Serie aus dem Hause Kauka, in deren Mittelpunkt der titelgebende junge Raumfahrer steht. Produziert wurden die Abenteuer zunächst von 1961 bis 1967, ein konzeptionell erneuertes Revival fand von 1972 bis 1975 in den Kauka-Publikationen statt, ein weiterer Relaunch scheiterte 1982.

Der Ur-Mischa 1961-1967

In FF 281 informierte Rolf Kauka die Leser in seiner Kolumne darüber, dass der Held der neuen Serie, ein gewisser Mischa, im Jahr 1999 lebt und gerade 17 geworden sei. In FF 291 wurde die Serie dann mit folgenden Worten eingeführt:

Becker-Kasch, FF 291-93

Seit dem Start der Sputniks und Explorer sind einige Jahrzehnte vergangen. Schon lange gibt es Niederlassungen auf den Nachbarplaneten Mars und Venus, seit Jahren bemühen sich die Forscher nun um einen neuen Raketenantrieb, mit dem es möglich ist, auch zu anderen Himmelskörpern vorzustoßen. Einer der berühmtesten Wissenschaftler auf diesem Gebiet ist Professor Turbino, der sich jedoch aus der aktiven Forschung zurückgezogen hat und zusammen mit seiner Enkelin Conny in einem Häuschen am Stadtrand wohnt, um in Ruhe an einem wissenschaftlichen Buch zu arbeiten.

Neugebauer, ab FF 294

Der jugendliche Draufgänger Mischa, zu erkennen an dem großen M auf seinem Rollkragenpullover, kämpfte in seiner Serie gegen Weltraumgesindel wie den Fiesling Professor Diabolus oder aber auch nur gegen die ganz banalen Tücken des Alltags. Dabei hatte er immer einen (zumindest für damalige Verhältnisse) coolen Spruch auf den Lippen und vergaß zumindest in der Anfangszeit nie, sich zwischendurch mit einem kräftigen Schluck Milch zu stärken. In seiner Begleitung befand sich die hübsche Connie (auch Conny oder Conni), deren Leben sich anfangs oft um Äußerlichkeiten oder Konsum drehte, die aber mit der Zeit emanzipierter auftrat und zeigte, dass sie nicht nur etwas in der Bluse hat. Der zerstreute aber geniale Professor Turbino schließlich, Erfinder eines neuartigen Raketenantriebs, der aus der Gebrauchtrakete "Sternvogel" die schnellste ihrer Klasse machte, erhielt von der Regierung Aufträge zur Erforschung des Weltraums, so dass Mischa und seine Freundin beschäftigt waren.

Der erste Geschichtenzyklus erschien in 32 Teilen - in FF 303 gab es zwei Teile - mit insgesamt ca. 138 Seiten. Die ersten drei Teile (19 Seiten) zeichnete Becker-Kasch, damals einer von Kaukas besten Leuten, danach übernahm Chefzeichner Walter Neugebauer. Nach einem Heft Unterbrechung startete ein zweiter großer Veröffentlichungsblock, beginnend mit einer von Florian Julino gezeichneten Adaption von Jules Vernes "Die geheimnisvolle Insel" und endend mit einem mehrteiligen Preisrätselcomic. Der Autor dieser frühen Mischa-Episoden der Jahre 1961/62 war Norbert Neugebauer, lediglich das Verne-Zwischenspiel auf der Erde soll SF-Autor Walter Spiegel adaptiert haben. Im weiteren Verlauf der 60er Jahre gesellten sich Heinz Körner und vor allem Ludwig Fischer zum Zeichnerteam der Serie. Letzterer, auch Autor, führte den Techniker Max ein, der Mischa eine Zeit lang auf Reisen begleitete, während die "Sternvogel" nach einer Bruchlandung durch das moderne Raumschiff "Meteor" ersetzt wurde.

Auftritt Kiki


Neue Serie von Berck 1972-1975

Ab 1972 erfuhr die Serie ein Comeback in Primo, danach bis 1975 in Fix und Foxi und FF Extra. Mischa erlebte seine Abenteuer nun ausschließlich in Form von gagorientierten Kurzgeschichten und in neuer Umgebung, einer Raumstation auf dem kleinen Erdtrabanten Terra II: Dort befinden sich im ewigen Sonnenschein und umgeben von Urwald ausgedehnte Forschungsanlagen und Laboratorien, während auf der anderen Seite des Miniplaneten die Todeszone in Eis und Schnee unerwünschte Eindringlinge fernhalten soll. Die neuen Geschichten wurden von Berck gestaltet, der sich diverser anonymer Mithelfer seines Studios bediente: Guy Bollen, Lucien de Gieter, Francis, Benn (d.i. André Beniest) und Neuling Bédu fungierten als Assistenzzeichner, Raoul Cauvin war Szenarist von etwa der Hälfte des Materials (laut der Cauvin-Monografie von Dupuis setzte er "unter größter Geheimhaltung" mehr als 200 Seiten Mischa in Szene). Francis soll einige der Geschichten auch allein gezeichnet haben, was angesichts einiger der Comics aber auch auf andere der Assistenten zutreffen mag. Das Studio Berck ließ der Serie einen "frankobelgischen" Stil angedeihen und führte zwei neue Figuren ein: In Primo 15/1972 debütierte die französische Mäusin Kiki ("Mon dieu!"), die Mischa für Connie als Mitbringsel aus Paris mitbrachte, und in Primo 20/1972 gab sich erstmals Professor Freiherr Wernbert von Bräunli die Ehre, ein Ex-Forscher, der es vorzog, auf Terra II Asyl zu suchen, um im dortigen Dschungel als Aussteiger nach Tarzan-Art zu leben.
Aufschlag Bräunli

Von 1979 bis 1983 erschienen einige Folgen der Berck-Version auch als Nachdruck in den Gold Comic-Taschenbüchern. Allerdings wurden die Episoden bei Comicon eher schlampig auf drei Reihen ummontiert und neu betextet, zudem meist zwei Originalepisoden zu einer zusammengebastelt - ähnlich wie bei den Taschenbuchnachdrucken der 7 Schnuckel.

Episoden von Marti 1982

Ca. 1982 begann Comicon mit der Produktion einer neuen Mischa-Serie, die von Josep Marti analog zur modernisierten Tom und Biber-Version Tom Dooley gestaltet wurde. Die brandneuen Geschichten wurden bereits 1983 im letzten Gold Comic in Aussicht gestellt, blieben damals aber unveröffentlicht. 2010 wurden die betreffenden Comics von Ulrich Stampa im Comicon-Archiv entdeckt: "Es sind zwei 8-seitige Geschichten, in denen Mischa, Connie und Professor Turbino als Teil einer Raumschiff-Besatzung durchs All reisen. Die also nicht auf Terra ll spielen! In der einen Geschichte geht's um Roboter, in der anderen um Saurier." Auch Bräunli und Kiki wurden ersetzt, nämlich durch das neue Crew-Mitglied Sirius vom andern Stern.

Jüngere Veröffentlichungen

Auch wenn Mischa eine der wichtigsten Kreationen aus der Kauka-Schmiede war, so hatte er es seinerzeit doch nie zu einer ganz ihm gewidmeten Publikation gebracht. Dafür sorgte erst sehr viel später der Ehapa-Verlag, wo Kaukas Mann im All 1997/98 sogar Albenstatus erlangte.

2008 wurden für das FF von Tigerpress einige Episoden von Berck wieder ausgegraben.

Mit dreißig Jahren Verspätung kamen 2013 auch die beiden Comics von Marti noch zum Abdruck, als Beilage des Comic-Sekundärmagazins Die Sprechblase.



Alle Mischa-Abenteuer

1961

  • FF 291 - FF 321: Mischa im Weltraum (insg. 138,5 Seiten, Z: Becker-Kasch, ab FF 294 Neugebauer)

1962

  • FF 323 - FF 335: Die geheimnisvolle Insel (insg. 60 Seiten, Z: Julino)
  • FF 336 - FF 344: Mischa im Weltraum (insg. 42 Seiten, Z: Neugebauer)
  • FF 345 - FF 348: Mischa im Weltraum (insg. 19 Seiten, Z: Demirer, FF 348 Neugebauer)
  • FF 349 - FF 354: Mischa im Weltraum (insg. 36 Seiten, Z: Neugebauer)
  • FF 355 - FF 361: Mischa im Weltraum (insg. 45 Seiten, Z: Neugebauer)
  • FF 359 - FF 362: Preisrätsel (insg. 10,5 Seiten, Z: Julino)
  • FF 363: Mischa (2 Seiten, Z: Julino)

1963

  • Junior 0: Mischa (Teil 1) (6 Seiten, Z: Neugebauer, später vollständig als "Utopia")
  • FF 415 - FF 418: Mischa (insg. 22 Seiten, Z: ?)

1964

  • FF 431 - FF 436: Weltraum-Gangster und Platin (insg. 35 Seiten, Z: Magdic)
  • FF 437: Connie (1 Seite, Z: Körner)
  • FF 467 - FF 469: Sirena (insg. 48 Seiten = 24 Doppelseiten quer, Z: Körner)

1965

1966

  • FF 555 - FF 557: Piraten im All (insg. 20 Seiten, Z: Fischer)
  • FF 560 - FF 563: Marans Gefangene (insg. 16 Seiten, Z: Fischer)
  • FF 565 - FF 569: Verbannung im All (insg. 22 Seiten, Z: Fischer)

1967

  • FF 577 - FF 579: Der geheimnisvolle Stein (insg. 16 Seiten, Z: Fischer)
  • FF 605 - FF 608: Die geheimnisvolle Sonnenpforte (insg. 27 Seiten, Z: Kostanjsek)

1969

Nachdrucke (4-reihig, aber gekürzt)

  • FF Extra 3: Weltraum Piraten (31 Seiten, ND FF 356-361)
  • FF Extra 4: Alarm auf dem Mars (31 Seiten, ND FF 339-344, mit zusätzlichen Zeichnungen von Fischer)

1970

  • FF Extra 8: Jagd auf Plan X (31 Seiten, ND FF 350-354)

1972

Neue Serie von Studio Berck 1972-75

1973

1974

1975

  • FF 1/1975: Von Mädchen und Mäusen (11 Seiten)
  • FF 2/1975: Connie macht's möglich (11 Seiten)
  • FF Extra 30: Das Diamanten-Drama (32 Seiten, 3-reihig)

1979

Zweitverwertung der von Studio Berck produzierten Serie (ummontiert, 3-reihig)

1980

1981

1982

1983

1997

Nachdrucke der ersten Serie aus den 1960er Jahren

1998

2008

Drittverwertung der von Studio Berck produzierten Serie

  • FF 7/2008: Ein Forscher verschwindet (8 Seiten, ND Primo 20/1972)
  • FF 8/2008: Der Dschungel brennt (8 Seiten, ND Primo 22/1972)
  • FF 9/2008: Ein Astronaut dreht durch (6 Seiten, ND Primo 21/1972)
  • FF 10/2008: Alarm auf Terra II (4 Seiten, ND Primo 13/1972)
  • FF 11/2008: Kiki schlägt sich durch (6 Seiten, ND Primo 23/1972)
  • FF 12/2008: Die Schneemänner (4 Seiten, ND Primo 12/1972)
  • FF 1/2009: Schüsse im Sumpf (8 Seiten, ND Primo 18/1972)

2013

Abermalige Neuversion der Serie von Marti/Comicon, entstanden 1982

2019

Viertverwertung der von Studio Berck produzierten Serie

  • Primo Premium 1: Eine Begegnung der außerirdischen Art (6 Seiten, ND Primo 1/1973, sw)
  • Primo Premium 1: Die Lachfolter (6 Seiten, ND Primo 16/1973, sw)
  • Primo Premium 2: Außerirdische sind auch nur Menschen (6 Seiten, ND Primo 3/1973, sw)


Mischa im Ingraban-Ewald-Verlag

2022


Weblinks